Programm

© Janina Snatzke

Hier werden Sie über das aktuelle Programm und die anstehenden Projekte vom Raabe-Haus:Literaturzentrum Braunschweig informiert.
Unsere Veranstaltungen finden im Raabe-Haus statt. Sie finden uns aber auch gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern an anderen Orten der Stadt und der Region.

Bei allen Veranstaltungen sind telefonische Reservierungen unter

0531 70 189 317 jeweils von Di. - Do. von 10 - 15 Uhr möglich.

Alternativ per E-Mail an raabe-hausbraunschweigde

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass das Raabe-Haus:Literaturzentrum Braunschweig – eingerichtet in der letzten Wohnung des Schriftstellers Wilhelm Raabe (1831-1910) – aufgrund dieser historischen Gebäudesituation nicht über einen barrierefreien Zugang verfügt.


Eintritt frei.

Sofern nicht anders angegeben, ist der Eintritt zu den Veranstaltungen frei.


© Axel Baltzer

September

Mo. 30.09. | 14:30 Uhr

Auf den Spuren Wilhelm Raabes

vom Magniviertel ins Krähenfeld

Spaziergang mit Johannes Heinen

Treffpunkt: Magnikirchplatz

Oktober

Di. 01.10. | 11:00 Uhr | Raabe-Haus

Philosophische Spurensuche in literarischen Texten

Max Frisch: Homo faber vorgestellt von Johannes Heinen

Max Frisch konfrontiert in seinem Roman den technologischsachlich orientierten Ingenieur Walter Faber mit zentralen Fragen zu Liebe, Schuld, Zufall und Tod.


Di. 01.10. | 19:00 Uhr | Buchhandlung Goeritz

Breite Straße 20, 38100 Braunschweig

Das erste Buch Levin Westermann: Zugunruhe

Moderation: Ronald Schober

Zugunruhe, das ist die Rastlosigkeit von Vögeln im Vorfeld ihrer Migration, die nächtliche Sehnsucht, das Gefühl, dem Lockruf der Ferne kaum noch widerstehen zu können – was im Umkehrschluss heißt: Nichts hält mehr an diesem Ort, der zusehends unwirtlich wird. Und unwirtlich, geradezu verloren, erscheint dem Protagonisten in Levin Westermanns Debütroman die Welt – und was die Menschen in ihrem Fortschrittssturm daraus gemacht haben. Flankiert von Katastrophenmeldungen, von Berichten über Pandemie und Klimakrise, von Weltraumkolonialisierungsträumen, streift er durch Landschaften der Schweiz und Deutschlands, vorbei an Raketenstationen und misstrauischen Blicken, und protokolliert die ungezügelte Zerstörungswut der Menschen, einer Spezies außer Rand und Band, die vergessen hat, dass sie nicht allein ist auf diesem Planeten, dass sie umgeben ist von Leben, und die allen Warnungen zum Trotz nicht aufhört, jenen Sturm noch weiter anzufachen. So erweist sich die Unruhe letztlich als Ausdruck der Verfallsgeschichte von Natur und Kultur, die Westermann am Kipppunkt einzufangen weiß, als ein Aufbegehren im Angesicht des drohenden Untergangs.

Levin Westermann, 1980 in Meerbusch geboren, studierte an der Hochschule der Künste Bern und lebt als freier Schriftsteller in Biel. 2020 wurde er mit dem renommierten Clemens-Brentano-Preis der Stadt Heidelberg ausgezeichnet, 2021 mit dem Schweizer Literaturpreis und 2022 mit dem Deutschen Preis für Nature Writing.


Di. 08.10. | 11:00 Uhr | Raabe-Haus

Ein Jahrhundert Gedichte (4)

Erneut geht Helmut Berthold auf die literarische Reise durch das 20. Jahrhundert anhand von ausgewählten Gedichten: Christian Morgenstern: Die unmögliche Tatsache (1909), Oskar Loerke: Hinterhaus (1910) und Jakob van Hoddis: Weltende (1911).


Di. 08.10. | 15:00 Uhr | Raabe-Haus

Der Jäger und der Ra(a)be

Neue Veranstaltungsreihe

Eine Stunde mit dem Schauspieler Andreas Jäger und Wilhelm Raabe, so erzählt man sich, soll in jungen Jahren einen Raben besessen haben. In der neuen Reihe mit Andreas Jäger werden die verschiedensten Texte – märchenhafte, sachliche, zeitgenössische – gelesen, in denen es um Raben, die Natur und andere Vögel geht und gelegentlich wird auch Wilhelm Raabe zu Wort kommen. Ein Projekt, das mit einem Augenzwinkern entwickelt wurde und vorrangig vergnüglich sein möchte.


So. 13.10. | 15:00 Uhr | Raabe-Haus

„Der Übermacht der Spanier erfolgreich zur Wehr gesetzt“

Wilhelm Raabes „Die schwarze Galeere“

Vortrag der Internationalen Raabe-Gesellschaft e.V. von Prof. Dr. h.c. Gerd Biegel und Dr. Angela Klein

Eine frühe geschichtliche Erzählung von Wilhelm Raabe ist „Die schwarze Galeere“. Entstanden ist sie 1860/61 aus Raabes Beschäftigung mit der Veröffentlichung von Carl Curths „Der niederländische Revolutionskrieg“.

Es geht um die Zeit des Niederländischen Revolutionskriegs, aus der Curths eine Episode herausgriff. Jan Norris, der Steuermann der „Schwarzen Galeere“, versetzt der feindlichen Armada immer wieder schwere Schläge. Mit der konfliktreichen Liebesgeschichte zwischen Jan Norris und Myga von Bergen vertieft Raabe das historische Geschehen um die Dimension konkreter Menschlichkeit.


So. 13.10. | 17:00 Uhr | Raabe-Haus

Federleicht-Lesung

„Wasser und Erde, daraus entstehen alle Dinge, und alle Dinge haben darin ihr Ende.“ (aus Wilhelm Raabe: Der Schüdderump, 1869)

Autorinnen und Autoren der AG Literatur der Braunschweigischen Landschaft e.V. lesen eigene Texte.


Vom 20. Oktober bis zum 4. November 2024

Braunschweiger Krimifestival

heißt es wieder: Spannung pur! Nationale und internationale Autorinnen und Autoren, mörderisch-musikalische Abende, spannende Führungen zu realen Fällen, außergewöhnliche Orte. Das ist die Zeit des Braunschweiger Krimifestivals, organisiert von der Buchhandlung Graff.

Die Lesung mit Pernilla Ericson: „In der Erde“ am Donnerstag, 31.10.2024, um 18:30 Uhr bei Graff (Im Sack 15) ist eine Kooperation mit dem Raabe-Haus:Literaturzentrum Braunschweig. Weitere Informationen: krimifestival-bs.de

November

Sa. 02.11. | ab 18:00 Uhr


Di. 05.11. | 11:00 Uhr | Raabe-Haus

Ein Jahrhundert Gedichte (5)

Erneut geht Helmut Berthold auf die literarische Reise durch das 20. Jahrhundert anhand von ausgewählten Gedichten: Georg Heym: Deine Wimpern, die langen (1912),
Alfred Lichtenstein: Die Dämmerung (1913) und Else Lasker-Schüler: Höre (1914).


Mi. 06.11. | 11:00 Uhr | Raabe-Haus

Aufbrüche – Umbrüche in der Literatur

mit Bernd Passier

„Auf den Nägeln brenne uns die Aufgabe, mit jedem Satz eine Wahrheit zu setzen.“
Kahlschlag und Trümmerliteratur nach 1945 Über den Krieg zu schreiben – das war für viele Schriftsteller:innen der jüngeren Generation nach dem Zusammenbruch eine unabdingbare Notwendigkeit. Wie sie die traumatisch erfahrene Wirklichkeit von Krieg und Nachkriegszeit zu erfassen und dabei auch die seelischen Verletzungen sichtbar zu machen suchten, soll beispielhaft an Texten von Theodor Plievier, Wolfgang Borchert und Wolfdietrich Schnurre untersucht werden.


Mi. 13.11. | 10:30 Uhr | Raabe-Haus

Lesekreis „Jugend in Erzähltexten um 1900“

Christa Winsloe: Das Mädchen Manuela (Mädchen in Uniform) mit Dr. habil. Peggy Gehrmann
Diesen Stoff gestaltete Christa Winsloe erst als viel beachtetes Drama und dann – zwischen zwei ebenfalls erfolgreichen Verfilmungen – als Roman. Er zeigt, wie ein halt- und liebebedürftiges Mädchen in der Kälte eines preußischen Mädchenpensionats untergeht. Er legt aber auch die Konflikte offen, in die eine fürsorgliche, engagierte Lehrerin innerhalb einer solchen Institution gerät.

Anmeldung per E-Mail an: raabe-hausbraunschweigde bis zum 05.11.2024. Die zu besprechenden Texte werden Ihnen dann ggf. zugeschickt.


So. 24.11. | 15:00 Uhr | Raabe-Haus

„Aus der Uhlentwete“

Anna Klie und ihre Braunschweiger Alltagsgeschichten
Vortrag der Internationalen Raabe-Gesellschaft e.V. von Prof. Dr. h.c. Gerd Biegel und Dr. Angela Klein

„Was uns verband, war außer der Sympathie, die ein Geheimnis der Persönlichkeit ist, unser beider Liebe zur Dichtkunst... So erinnerte sich Ricarda Huch an ihre Jugendfreundin Anna Klie. Anna Klie wurde 1858 in Cramme geboren und besuchte die Städtische Höhere Mädchenschule in Braunschweig und die Kunstgewerbeschule, unterrichtete anschließend als Lehrerin
für Zeichnen und Handarbeiten. Ihre literarischen Arbeiten aus der Frühzeit waren Gedichte, es folgten Jugendbücher und historische Erzählungen aus Braunschweigs Vergangenheit. Besonders zeitnah waren ihre Alltagsszenen im Buch „Aus der Uhlentwete“ von 1909.


So. 24.11. | 17:00 Uhr | Raabe-Haus

Federleicht-Lesung

Die Landschaft erzählt vom Wasser

Autorinnen und Autoren der AG Literatur der Braunschweigischen Landschaft e.V. lesen eigene Texte.


Do. 28.11. | 19:00 Uhr | Jüdische Gemeinde
Steinstraße 4, 38100 Braunschweig

Literatur in Israel – Omri Boehm

In der Reihe „Literatur in Israel“, veranstaltet von der Deutsch- Israelischen Gesellschaft und dem Raabe-Haus:Literaturzentrum, stellt Manfred Zieger Omri Boehm (geb. 1979) vor. Boehm ist israelischer und deutscher Staatsbürger und lehrt Philosophie in New York. 2022 erschien sein von Kants Denken geprägtes Buchs „Radikaler Universalismus. Jenseits von Identität“. Über Kant diskutiert Omri Boehm mit Daniel Kehlmann in „Der bestirnte Himmel über mir“, erschienen 2024. ‚Universalismus‘ führt ihn zu einem kritischen Blick auf Israel, das sich als ein jüdischer Staat versteht. Boehm argumentiert politisch, philosophisch, theologisch in einer Breite, die eine kritische Betrachtung lohnt.

Anmeldung bis zum 27.11.2024 bei Rita Weiler per Telefon unter: 0175 201 80 10                                    und: 0531 34 79 00 oder per E-Mail unter: rita-weilert-onlinede
Eine Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Braunschweig

Dezember

Di. 03.12. | 11:00 Uhr | Raabe-Haus

Ein Jahrhundert Gedichte (6)

Erneut geht Helmut Berthold auf die literarische Reise durch das 20. Jahrhundert anhand von ausgewählten Gedichten: Georg Trakl: Der Herbst des Einsamen (1915),
Johannes R. Becher: Eingang (1916) und Hugo Ball: Karawane (1917).


Do. 05.12. | 18:30 Uhr | Herzog Anton Ulrich-Museum (HAUM)
Museumstraße 1, 38100 Braunschweig

Wilhelm Raabe und das Wasser

Lesung mit Musik und Graphik

Mit dem Schauspieler Andreas Jäger Musikalische Begleitung: Friederike
Kannenberg (Cello und Gesang) Führung im Kupferstichkabinett zu Eberhard Schlotters Illustrationen zu Wilhelm Raabe „Die Innerste“ mit Prof. Dr. Thomas Döring

Für das Jahr 2024/2025 hat die Braunschweigische Landschaft e.V. das „Jahr des
Wassers“ ausgerufen und rückt das nasse Element so nachdrücklich ins Bewusstsein. Das Raabe-Haus veranstaltet dazu im HAUM die Lesung „Wilhelm Raabe und das Wasser“. Das Element Wasser ist nicht nur im physischen Sinne lebensnotwendig, sondern steht symbolisch auch für das geistige Leben. Vor allem in der Literatur dient es als Spiegel- und Reflexionsraum. Auch in den Romanen und Gedichten von Wilhelm Raabe wird das Wasser thematisiert. Raabe erwies sich bereits vor einhundert Jahren als Umweltschützer und schuf mit „Pfisters Mühle“ (1884) den ersten Umweltroman, in dem er schildert, wie ein durch Zuckerfabrikabwässer verunreinigter Bachlauf die Existenz einer seit Generationen im Familienbesitz befindlichen Mühle vernichtet. Seine historische Novelle „Die Innerste“ (1876), die im Jahr 1760 spielt, erzählt die Geschichte vom „schreienden Fluss“ Innerste.

Der Schauspieler Andreas Jäger liest ausgewählte Raabe-Texte, in denen das Wasser eine wesentliche Rolle spielt. Parallel öffnet das HAUM sein Kupferstichkabinett mit einer einmaligen Sonderschau, in der Eberhard Schlotters Illustrationen zu Wilhelm Raabe gezeigt werden.


Do. 19.12. | 18:30 Uhr | Institut für Regionalgeschichte
Fallersleber-Tor-Wall 23, 38100 Braunschweig

Weihnachtstradition bei Wilhelm Raabe

ein besinnlich kulturgeschichtlicher Jahresausklang 2024

Vortrag der Internationalen Raabe-Gesellschaft e. V. von Prof. Dr. h.c. Gerd Biegel und Dr. Angela Klein

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Janina Snatzke
  • Axel Baltzer