30.10.2007, Victorville, California, USA.
Das Team CarOLO steht bei der Urban Challenge 2007 der Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) im Finale und bestreitet mit ihrem Auto "Caroline" am kommenden Sonntag einen 60 Meilen langen Kurs in städtischem Umfeld. Das Team der Technischen Universität Braunschweig steht nach aktuellem Stand gemeinsam mit fünf weiteren Teams von 35 Teilnehmern vorzeitig in der Endausscheidung. Das Halbfinale war ein Wechselbad der Gefühle. Caroline wurde drei Prüfungen unterzogen, von denen sie zwei bereits im ersten Durchgang erfolgreich absolvierte. Eine jedoch stellte das Fahrzeug vor echte Herausforderungen. Die Prüfungen fanden auf drei Arealen auf dem Southern California Logistics Airport statt. In diesen mussten die autonomen Fahrzeuge unter Anderem zeigen, dass sie sich in fließenden Verkehr einordnen können, Vorfahrtsregeln beachten, Hindernissen ausweichen und bei blockierten Straßen eine neue Route zum Ziel planen.
Dabei zeigte sich, dass Caroline besondere Kreativität an den Tag legt: Sie findet Wege aus Situationen, an denen andere Autos verzweifeln. So hat sie die Juroren bereits mehrfach in Aufregung mit Ihren völlig regulären, aber unkonventionellen Lösungen zur Wegfindung gebracht. Während die Darpa Juroren anfangs ängstlich abgebrochen hatten, wird ihr nun sehr viel mehr vertraut, nachdem sie auch die Juroren von ihren Künsten und der kreativen Wohlüberlegtheit ihrer Planungen überzeugt hat.

Innerhalb von anderthalb Jahren gelang es damit dem 27-köpfigen Team der Professorengruppe Rumpe, Form, Wolf, Hecker, Magnor und Schumacher, ihrer wissenschaftlichen Mitarbeiter und Studierenden der Technischen Universität Braunschweig unter der Leitung von Professor Rumpe, ein autonomes Fahrzeug aufzubauen, das sich mit den Besten der Welt messen kann. Möglich ist das alles erst geworden durch die tatkräftige Unterstützung unserer Sponsoren allen voran IAV, VW, dem MWK Niedersachsen und vielen weiteren Unterstützern der Stadt und der Region Braunschweig. Auf dem langen Weg zum Finale musste das Team bereits im April ein Video abgeben, das einige Basisfähigkeiten des Fahrzeugs demonstriert und in YouTube zu finden ist. Im Juni wurde Caroline das erste Mal in die USA geflogen, damit die DARPA das Fahrzeug einem intensiveren Test (dem „Site Visit“) unterziehen konnte, der dem Team den Einzug in das Halbfinale ermöglichte. Bereits das Site Visit wurde zu einem echten Krimi, als mitten drin ein so intensives Gewitter ausbrach, dass bei der Verdunklung durch schwere schwarze Wolken weder Mensch noch Auto überhaupt noch Fahrspuren auf regennasser Fahrbahn erkennen konnten.

Die Technische Universität Braunschweig nimmt das erste mal an der bereits 2005 in der Wüste in vereinfachter Form ausgetragenen Grand Challenge teil. Der Universität ist es mit dem vorzeitigen Einzug gelungen, bei diesem gut besetzten Wettbewerb in dem zukunftsträchtigen Bereich der Automobilforschung zu beweisen und zu zeigen, dass Braunschweig völlig zu recht ein Zentrum automotiver Forschung und Entwicklung ist. Die IAV, VW und das Präsidium der Technischen Universität waren die ersten, die dem Team für diesen bereits großen Erfolg Glückwünsche überbracht haben.