Expertengespräch zu Kaiserjahr und Landesausstellung in Berlin: Staufer und Welfen im Streit um die Macht

Braunschweig, 25. Juni 2009

 

„Wer war überhaupt Kaiser Otto IV.?" Mit dieser Frage beschäftigen sich nicht nur die Braunschweiger seit diesem Jahr öfter. Mit dem Kaiserjahr 2009 machen sich Braunschweig und das Land Niedersachsen auf den Weg, Otto IV. auch überregional bekannter zu werden. Otto IV. wurde 1209, vor 800 Jahren, durch Papst Innozenz III. zum Kaiser gekrönt. Anlässlich dieses Jubiläums findet in Braunschweig, der Heimatstadt Kaiser Ottos IV., das Kaiserjahr 2009 mit einem hochkarätigen Programm statt. Höhepunkt des Themenjahrs ist die Niedersächsische Landesausstellung „Otto IV. - Traum vom welfischen Kaisertum".

Dr. Gert Hoffmann, Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig, lud am heutigen Donnerstag Experten, die Prinzen Eduard von Anhalt und Heinrich von Hannover und Journalisten zu einem Diskurs über die Rolle der Staufer und Welfen in der europäischen Geschichte ein. Allerhand Stoff bot dabei der generationenübergreifende, fast hundertjährige Thronstreit der Welfen und Staufer um die Vorherrschaft in Europa. Nach der Niederlage seines Vaters Heinrichs des Löwen gegen Barbarossa gelang Otto der Durchbruch: Otto IV., Neffe des englischen Königs Richard Löwenherz, war der einzige Welfe, der in der Geschichte des Heiligen Römischen Reiches zum Kaiser gekrönt wurde. Sein unbedingter Wille zur Macht, die Hartnäckigkeit, mit der er für sein Ziel gekämpft hat, beeindrucken noch heute. Um seine Macht zu etablieren und als Kaiser anerkannt zu werden, zog Otto IV. in unzählige Schlachten. Die Experten stellten die Bedeutung der in Folge des Thronstreites eintretenden Änderungen in Europa heraus: Die für ihn nicht immer erfolgreichen Auseinandersetzungen prägen noch heute das territoriale und gesellschaftliche Bild Europas. Ausschlaggebend für die Wende im mittelalterlichen Machtgefüge war schließlich die Schlacht bei Bouvines 1214. Die Niederlage Kaiser Ottos IV. führt zu einer politische Neuordnung in Europa. Frankreich gewinnt an Einfluss, der englische König muss sich auf die Insel zurückziehen und verliert den größten Teil seiner Territorien auf dem Festland. Das höfische Leben in Frankreich blüht weiter auf, das Land gewinnt an Einfluss.

Im Pressegespräch wird die historische Bedeutung Kaiser Ottos IV. hervorgehoben, aber auch die Bedeutung des Kaisers und der Welfen für Norddeutschland. Die Landesausstellung zu Otto IV. befasst sich als erste ihrer Art mit dem Welfen, einem Kaiser, dem erst in den letzten Jahren mehr Aufmerksamkeit in der Forschung zuteil wurde. Die aktuellen Erkenntnisse dieser Forschung werden in der Landesausstellung präsentiert. Die Möglichkeit zur Neuentdeckung von Kaiser Otto IV. in der Landesausstellung wurde von Prof. Dr. Ottomeyer, Direktor des Deutschen Historischen Museums Berlin, begrüßt, vermittele sie doch einen neuen Blick auf ein Stück europäische Geschichte und Identität über die Region hinaus. Dr. Anette Schwandner vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur lud zur Beschäftigung mit Staufern und Welfen ein: In Braunschweig könne man nicht nur das Mittelalter an historischen Orten und die bedeutende Sammlung des Herzog Anton Ulrich Museums erleben, mit dem Kaiserjahr 2009 und der Landesausstellung würden die Besucher in den Bann des Mittelalters gezogen. Der Besucher wandelt auf den Spuren Ottos IV., zahlreiche Exponate zeichnen das Bild des bisher unbekannten Kaisers, Teil der Landesausstellung ist auch der Dom St. Blasii mit der Grablege Ottos und der Welfen. Prof. Stölzl, ehem. Direktor des Deutschen Historischen Museums Berlin, wies auf die gute Erreichbarkeit und die Nähe Braunschweigs zu Berlin hin und hoffte, dass viele Besucher, insbesondere aus Berlin die Nachbarstadt besuchen, um den bemerkenswerten Umgang mit Geschichte selbst zu erleben.

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Majestäten: Prinz Eduard von Anhalt und Prinz Heinrich von Hannover vor dem Bild des Welfenkaisers Otto IV.© Leppa/Braunschweig Stadtmarketing GmbH
Prinz Eduard von Anhalt, Ministerialdirektorin Dr. Annette Schwandtner (Nds. Ministerium für Wissenschaft und Kultur) Braunschweigs Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann und Prinz Heinrich von Hannover.© Leppa/Braunschweig Stadtmarketing GmbH

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