Braunschweig – die erste deutsche Stadt im Fußballfieber


Braunschweig, 03.08.2010

Mit den Schülern des Braunschweiger Gymnasiums Martino-Katharineum fing in Deutschland alles an. Sie spielten als erste Fußball. Das war in den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts. 1875 spielten sie nach den Regeln, die ihr Lehrer Prof. Dr. Konrad Koch für sie entworfen hatte und die so bis heute weitgehend für den Fußball gelten. Es waren die ersten in Deutschland und wohl auch in Europa außerhalb Englands.

Seit dem ist Konrad Koch neben Gotthold Ephraim Lessing, Carl Friedrich Gauß, Wilhelm Raabe und Louis Spohr einer der wichtigsten Söhne Braunschweigs – der Stadt der hellen Köpfe. Koch veranstaltete die Fußballspiele seiner Schule auf dem „Kleinen Exerzierplatz“, wo heute die Gebäude des Naturhistorischen Museums und das „Haus der Wissenschaft“ zu finden sind. Das Gymnasium „Martino-Katharineum“, in dem derzeit 942 Schüler im Herzen der Stadt lernen, ist noch heute überaus stolz auf einen seiner berühmtesten Lehrer. Damals vor allem von der Turnerbewegung kritisch beäugt, ahnte wohl auch er nicht, wie weitgehend sein pädagogisch motivierter Schritt für die Welt des Sports sein würde: Fußball ist aus Sport, Gesellschaft und Medien nicht mehr wegzudenken und bis heute gelten wesentliche Teile der von ihm erstmals aufgeschriebenen Regeln für den internationalen Fußball.

Der Braunschweiger Autor Kurt Hoffmeister hat mit seinen Recherchen und seiner Sammlung des Nachlasses von Konrad Koch großen Anteil daran, dass die Geschichte Konrad Kochs nicht in Vergessenheit geriet. In seinem im Jahr 2004 erschienen Buch trug er die Ergebnisse seiner Nachforschungen und historische Dokumente und Bilder zusammen. Derzeit arbeitet er an einem neuen Buch über Konrad Koch. Am Originalschauplatz der ersten Spiele erinnert eine Tafel an den bisher unbekannten Sohn der Stadt. Eine Ausstellung zur Fußball-WM 2006 war ihm und der Geschichte des Fußballs gewidmet.

Unter www.braunschweig.de/konradkoch sind die Ausstellungstafeln und allerhand Wissenswertes über ihn zu lesen. „Dass sich nun ein Kinofilm Konrad Koch widmet, wird seiner beachtlichen und außergewöhnlichen Lebensleistung nur gerecht“, freut sich Gerold Leppa, Geschäftsführer der Braunschweig Stadtmarketing GmbH. „Bereits 2006 haben die nationalen Medien auf unsere Pressekampagne hin umfangreich berichtet. Der Film nimmt Bezug auf ein spannendes Stück Zeitgeschichte mit Bedeutung für die Stadt wie auch für die Sportwelt.“

Nicht nur bei den Fußball-Regeln waren Braunschweiger Vorreiter – auch in Sachen Fußball-„Mode“ waren die Kicker des Traditionsvereins „Eintracht Braunschweig“ Pioniere: In der Bundesligarunde 1972/73, hundert Jahre nach der Einführung des Fußballspiels, begannen die Blau-Gelben mit der Trikotwerbung. Damals prangte ein Hirschkopf auf den Trikots, der Werbung für eine heute weltweit bekannte Spirituose aus der Region machte. Damals übrigens so gar nicht zur Begeisterung aller Fußball-Offiziellen ist die Trikotwerbung heute eine der wichtigsten Einnahmequellen der Vereine.

Die Löwenstadt besinnt sich aber nicht nur zu Großereignissen wie der FIFA Weltmeisterschaft ihrer Fußball-Wurzeln. Nicht erst seit der Braunschweiger Fußballverein „Eintracht“ 1967 den Titel des Deutschen Meisters eroberte ist Fußball in Braunschweig vor allem eines: Großer Kult. Davon zeugen auch die hohen Besucherzahlen der Eintracht-Heimspiele.

Braunschweig fühlt sich neben dem Fußball zahlreichen anderen Sportarten verpflichtet. Regelmäßig richtet die Löwenstadt nationale wie internationale Meisterschaften in diversen Disziplinen aus, wie die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften im Juli dieses Jahres. Der Braunschweiger Tanz-Sport-Club konnte bereits sieben Mal den Weltmeistertitel in der Standardformation nach Braunschweig holen. Internationalen Spitzensport erlebt man in Braunschweig alljährlich auch beim Löwen Classics-Reitturnier und dem ATP-Tennisturnier. Die Footballer der „Braunschweig Lions“, die Tausende von begeisterten Zuschauerinnen und Zuschauern anziehen, gehören ebenso zu den sportlichen Höhepunkten wie die Bundesliga-Basketballer der „New Yorker Phantoms Braunschweig“.

Ansprechpartner zum Thema:

Braunschweig Stadtmarketing GmbH
Marisa Kauert
Schild 4
38100 Braunschweig
Tel.: (05 31) 4 70 27 58
Fax: (05 31) 4 70 20 44
E-Mail: marisa.kauertbraunschweigde
Internet: www.braunschweig.de/konrad-koch

 

Erläuterungen und Hinweise