Hochleistungsbakterium für die weiße Biotechnologie

Studie über Pseudomonas putida erhält BMBF-Förderung - Auftakttreffen in Braunschweig

Das europäische Verbundprojekt „PSYSMO“ soll helfen, die biotechnologischen Möglichkeiten des Bakteriums Pseudomonas putida in Zukunft möglichst vollständig auszunutzen. Um das zu erreichen, wollen Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung den Stoffwechsel des Bodenbakteriums bis ins kleinste Detail aufklären. Dabei werden sie nicht nur umfangreiche Genom-Daten sammeln, sondern daraus auch systembiologische Computermodelle entwickeln. Das Auftakttreffen der beteiligten europäischen Forschergruppen findet heute und morgen in Braunschweig statt.

Vitor Martins dos Santos, Koordinator des Verbundprojekts ist zuversichtlich: „Wenn wir die richtigen Schalter im Stoffwechselweg kennen, ist mit unseren Optimierungsstrategien ein Quantensprung möglich.“ Am Anfang des Projekts steht zunächst die Datengewinnung, gefolgt von der Entwicklung mathematischer Modelle. Die theoretische Arbeit wird Hand in Hand mit der Forschung im Labor gehen, bis es letztlich zur biotechnologischen Anwendung kommt: die Bakterien sollen in Tausenden Litern Kulturbrühe schnell und zuverlässig Substanzen nach den Vorgaben der Forscher produzieren. Gleich zwei Braunschweiger Forschergruppen des HZI kooperieren in diesem umfangreichen Projekt mit insgesamt 15 weiteren Partnern aus Deutschland, Spanien und Großbritannien.

Das stäbchenförmige Bakterium Pseudomonas putida ist sehr widerstandsfähig. Kooperationspartner Kenneth Timmis gibt Beispiele: „Es ist besonders tolerant gegenüber Stressfaktoren: einem niedrigem pH-Wert, niedrigen Temperaturen und verschiedenen Chemikalien, wie etwa Lösungsmitteln.“ Bei der biotechnologischen Produktion werden die äußeren Bedingungen möglichst stabil gehalten, trotzdem geraten die Mikroorganismen unter Stress. Viele der Stressfaktoren sind noch unbekannt, wirken sich jedoch erheblich auf die Produktion aus. Nach Abschluss des Projekts sollen die Lücken geschlossen sein und das Bodenbakterium dank der neu gewonnen Erkenntnisse eine Vorreiterrolle in der weißen Biotechnologie und im Umweltschutz übernehmen. Vitor Martins dos Santos freut sich auf die Studien: „Wir werden für Arbeiten mit Pseudomonas putida völlig neue Maßstäbe setzen können.“

Hintergrundinformationen
Der Projektname ”PSYSMO” nimmt Bezug auf das vom BMBF koordinierte Förderprogramm SysMO – Systembiologie an Mikroorganismen. Elf Studien werden vom BMBF für die Dauer von zunächst 3 Jahren gefördert. Das Braunschweiger Projekt ist das größte unter ihnen und erhält eine Summe von mehr als 1,1 Millionen Euro.

Weitere Informationen

Susanne Thiele
Koordinationsbüro Stadt der Wissenschaft 2007
Braunschweig Stadtmarketing GmbH
Kleine Burg 14
38100 Braunschweig
Tel.: 0531 / 4 70 37 59
Fax: 0531 / 4 70 44 45
Email: susanne.thielebraunschweigde
Internet: http://www.braunschweig.de/stadt-der-wissenschaft

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Hintergrund "Europas heißeste Forschungsregion Braunschweig"

Das Forschungscluster Braunschweig ist laut der aktuellen EU Studie die forschungsintensivste Region Europas. Das heißt in genauen Zahlen: Braunschweig erreichte einen Spitzenwert von 7,1% FuE-Ausgaben am Bruttoinlandprodukt, der sich auch international sehen lassen kann. Im Vergleich dazu gab Kalifornien, mit seinem Forschungsstandort Silicon-Valley 2001 nur 3,8% seines BIP für FuE aus.

Eurostat-Statistik http://www.braunschweig.de/wirtschaft_wissenschaft_bildung/stadt-der-wissenschaft/Statistik_kurz_gefasst_FuE-Aufwendungen.pdf (Öffnet in einem neuen Tab)

DB Research
http://www.braunschweig.de/wirtschaft_wissenschaft_bildung/stadt-der-wissenschaft/db_research.pdf (Öffnet in einem neuen Tab)

Städte-Ranking Braunschweig
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Deutschlands "Stadt der Wissenschaft 2007" in Kürze

Die Ideenküche Braunschweig – Stadt der Wissenschaft 2007 wird gemeinsam von dem Verein ForschungRegion Braunschweig e.V., der Stadt Braunschweig, der Braunschweig Stadtmarketing GmbH und zahlreichen Wirtschaftspartnern veranstaltet. Der Wettbewerb „Stadt der Wissenschaft" ist eine Initiative des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. Er zeichnet jedes Jahr eine Stadt aus, die Wissenschaft als Motor für die Stadtentwicklung nutzt, bei ihren Bürgern Begeisterung für die Wissenschaft weckt und erfolgreiche Netzwerke zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Politik etabliert hat. Programmpartner des Stifterverbandes für den Wettbewerb „Stadt der Wissenschaft 2007“ sind PricewaterhouseCoopers und Eurohypo AG.

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