Mit mehr als 180 Gästen, darunter Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies, verzeichnete das 39. Braunschweiger Unternehmergespräch am 30. August eine besonders große Resonanz. In diesem Jahr richtete die Braunschweig Zukunft GmbH das traditionelle Treffen von Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung gemeinsam mit BS Energy aus. Im Mittelpunkt stand das Thema Energieversorgung.

„Wir befinden uns inmitten des größten Transformationsprozesses seit der Industrialisierung. Im Fokus steht dabei die Vereinbarkeit von Klimaschutz und wirtschaftlicher Entwicklung. Das ist eine enorme Herausforderung für unsere Unternehmen, aber zugleich auch eine Chance, die wir nutzen wollen. Niedersachsen – und Norddeutschland insgesamt – verfügt im Vergleich zu anderen Regionen über riesiges Potenzial für die Versorgung mit Erneuerbaren Energien und für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft“, so Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung.  

„Gerade der Großraum Braunschweig bietet mit seinem technologischen Know-how entscheidende Standortvorteile für die Ansiedlung energieintensiver Industrien. Jetzt müssen wir die Chancen gemeinsam nutzen: Mit unternehmerischem Geschick, mit einer aktiven Industriepolitik und mit einem Transformationsstrompreis für einen Übergangszeitraum, wie wir ihn als Landesregierung fordern. Mit unseren Technologien, den Ideen und dem Engagement Niedersachsens sowie unseren hervorragenden Infrastrukturen wird die Transformation in Deutschland gelingen“, so Lies. 

Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum betonte, dass die Wirtschaft mit Blick auf die Energieversorgung Planungssicherheit benötige. „Wir brauchen einen klaren Plan, wie wir im Jahr 2040 wettbewerbsfähig sein und Wertschöpfung generieren können, und dabei spielt die Energieversorgung eine maßgebliche Rolle“, so Kornblum. Der Oberbürgermeister erneuerte seine Forderung, dass auch Braunschweig an die geplante Wasserstoff-Pipeline angeschlossen werden müsse, die künftig unter anderem die Salzgitter AG mit sogenanntem grünen Wasserstoff versorgen soll. „Zudem brauchen wir dringend eine Planungsbeschleunigung und den Abbau überbordender Bürokratie. Sonst wird die Energiewende nicht gelingen“, so Kornblum. BS Energy habe mit dem Biomasse-Heizkraftwerk und dem Gasturbinen-Heizkraftwerk, die beide in diesem Jahr fertiggestellt wurden, einen großen Schritt Richtung Kohleausstieg und Klimaneutralität gemacht. „BS Energy hat die neuen Erzeugungsanlagen innerhalb des Zeitplans und innerhalb des vorgesehenen Budgets realisiert. Das ist in diesen Zeiten eine große Leistung“, so der Oberbürgermeister. 

BS Energy-Vorstandsmitglied Dr. Volker Lang sprach über die Bestrebungen, die Braunschweiger Energieversorgung bis 2035 klimaneutral aufzustellen. Dazu sei neben dem Ausbau Erneuerbarer Energiequellen auch eine Flexibilisierung und Speicherung der Erzeugung notwendig. Zudem müsse das Stromnetz ausgebaut werden. „Als regionaler Energieversorger ist es für BS Energy ein zentrales Anliegen, die Klimaschutzziele in Braunschweig zu erreichen. Dies bedeutet insbesondere umfangreiche Investitionen in unsere Strom- und Wärmeerzeugung, den Ausbau der Strom- und Wärmenetze sowie der Elektromobilität. Dafür ist es wichtig, hier vor Ort die besten Lösungen auch in Bezug auf Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit zu finden, unter anderem im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung.”

Die Braunschweig Zukunft GmbH stellte beim Unternehmergespräch ihre Aktivitäten im Bereich Startup-Förderung sowie Klimaschutz und Nachhaltigkeit in der Wirtschaft vor und lud die Unternehmen zur Mitarbeit ein.

Das 39. Braunschweiger Unternehmergespräch wurde neben BS Energy erneut von den langjährigen Sponsoren Heimbs Kaffee, der Rechtsanwalts- und Steuerberaterkanzlei Appelhagen, der Spedition Wandt und dem Hofbrauhaus Wolters unterstützt.