DOKfilm im Roten Saal

"DOKfilm im Roten Saal" des städtischen Kulturinstituts ist Braunschweigs erste, 2010 gestartete Dokumentarfilm-Reihe. Sie richtet den Fokus auf aktuelle nationale und internationale Dokumentarfilme.

"DOKfilm im Roten Saal" versteht sich als Ergänzung zum übrigen Filmangebot in Braunschweig. Gezeigt werden Produktionen zu aktuellen, gesellschaftspolitisch relevanten Themen sowie Dokumentarfilme im Themenspektrum Kunst und Kultur.

Karten sind an allen bekannten Vorverkaufsstellen und online (s. link unten) als print@home-Ticket (Öffnet in einem neuen Tab) bzw. Mobiles Ticket erhältlich. Für den Kartenverkauf an der Abendkasse wird ein Kontingent an Restkarten hinterlegt.  

Eintrittspreise:
6,00 €
4,00 € (ermäßigt)


ZUM PROGRAMM DEZEMBER 2023 BIS MÄRZ 2024


DO  14. DEZEMBER 2023 | 19:30 Uhr: DAS VERSPRECHEN – Architekt BV Doshi

Deutschland 2023 | Regie: Jan Schmidt-Garre | 90 Min. | OmdU | FSK: ab 0

Balkrishna Doshi ist 1927 geboren, aber er gilt als der jüngste Architekt der Welt. Alles, worüber junge Architekten heute diskutieren, setzte er schon vor Jahrzehnten um. Seit den 60er Jahren baute er nachhaltig: mit lokalen Materialien, energiesparend, mit natürlicher Klimatisierung. Seit den 80er Jahren baute er sozial: kostengünstige Siedlungen, die von den Slum-Bewohnern der indischen Großstädte weiterentwickelt wurden und ihnen den sozialen Aufstieg ermöglichten. 2018 erhielt er dafür den Nobelpreis der Architektur, den Pritzker Architecture Prize. Im Januar 2023 verstarb BV Doshi hochbetagt „als ein glücklicher Mensch“, wie Regisseur Jan Schmidt-Garre schreibt.


DO  18. JANUAR 2023 | 19:30 Uhr: DAS KOMBINAT

Deutschland 2023 | Regie: Moritz Springer | 90 Min. | FSK: ab 0

Der Film begleitet über einen Zeitraum von neun Jahren das Kartoffelkombinat aus München auf seiner bewegenden Reise von der idealistischen Idee zur größten Solidarischen Landwirtschaft in Deutschland. Den beiden Gründer Daniel Überall und Simon Scholl dient dabei der Anbau von Gemüse als trojanisches Pferd, um eine viel größere Idee voranzutreiben. Die beiden wollen ein ganz anderes Wirtschaftssystem, eine Alternative zur kapitalistischen Produktionsweise. Sie fragen sich, wie produzieren wir Dinge, wer besitzt die Produktionsmittel und wer soll am Ende von dieser Produktion profitieren? Auf den Weg dorthin tauchen dann sowohl ganz konkrete gärtnerische als auch persönliche Probleme auf und plötzlich steht das Projekt kurz vor dem Scheitern.


Sonderveranstaltung mit Filmgespräch im Roten Saal

DIE VERANSTALTUNG MUSS LEIDER KRANKHEITSBEDINGT ABGESAGT WERDEN. EIN NEUER TEMIN WIRD HIER BEKANNTGEGEBEN.

ABGESAGT: DI 30. JANUAR 2024 | 19:30 Uhr: 9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet

Der Dokumentarfilm „9/11 Santiago“ widmet sich der zweiten Generation chilenischer Flüchtlinge, die nach dem Pinochet-Putsch von 1973 Chile verließen. Erstmals erzählen Kinder, die

damals zwischen 4 und 9 Jahre alt waren, über Flucht und über das Exil in der Bundesrepublik und DDR. Sie erleben die Sehnsucht der Eltern nach baldiger Rückkehr, doch die Pinochet-Diktatur dauert 15 Jahre und so wachsen sie in der deutschen Kultur auf.

Das Veranstaltungsprojekt offeriert ein spannendes Stück Zeitgeschichte, das aus biografischer Perspektive nicht nur Erinnerungen an Terror und Flucht teilt, sondern darüber hinaus ebenso Migrationserfahrungen im geteilten Deutschland in den Fokus rückt.

Nach der Filmpräsentation kommt der Filmemacher und Autor von „9/11 Santiago“, Thomas Grimm, mit Zeitzeugen ins Gespräch.

Veranstalter: Zeitzeugen-TV, gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung

Eintritt frei


DO 15. FEBRUAR 2024 | 19:30 Uhr: La Singla

Spanien 2023 | Regie: Paloma Zapata | 95 Min. | OmdU | FSK: ab 6

Der Film erzählt die unglaubliche Geschichte von Antoñita „La Singla“, der Flamenco-Tänzerin, die in den 1960er Jahren Spanien und den Rest der Welt im Sturm eroberte. Sie ging mit Ella Fitzgerald auf Tournee, tanzte sogar für Dalí und trat im Olympia in Paris auf. Marcel Duchamp bewunderte sie und Jean Cocteau sagte über sie, sie „spuckte Feuer aus ihrem Mund und löschte es mit ihren Füßen“. Was diese Geschichte so anders und mystisch macht, ist die Tatsache, dass „La Singla“ durch eine Infektion ihr Gehör verlor und auf dem Höhepunkt ihrer Karriere plötzlich spurlos verschwand. Fünf Jahrzehnte später rekonstruiert Paloma Zapata das Leben und die Tragödie von „La Singla“. Eine Geschichte über einen einst gefeierten jungen Flamenco-Star, die so packend ist wie der Film „Searching for Sugar Man“.


DO 21. MÄRZ 2024 | 19:30 Uhr: FEMINISM WTF

Österreich 2023 | Regie: Katharina Mueckstein | 96 Min. | OmdU | FSK: ab 12

"Feminismus ist die erfolgreichste gesellschaftliche Bewegung unserer Epoche“, heißt es gleich zu Beginn. Von Wahlrecht über Selbstbestimmung bis hin zum Sprachgebrauch verändern feministische Auseinandersetzungen privates wie politisches Leben. „Feminism WTF“ stellt sich der Polemik und Ahnungslosigkeit vieler öffentlicher Debatten mit Spaß, Intellekt und vollem Körpereinsatz entgegen. Queer-feministische Wissenschaftler*innen aus

Biologie, Erziehungs-, Sprach-, Sozial-, Politik- und Sexualwissenschaften erläutern ihre intersektionalen, verschiedene Diskriminierungsformen adressierenden Ansätze – fast ohne Fachjargon und klug veranschaulicht durch Experimente und Performances.

Das ist unterhaltsam, lässig, etwas provokant und einfach großartig. (Silvia Bauer, DOK.fest München)


DO 28. MÄRZ 2024 | 19:30 Uhr: KOSMISCHE BROCKEN – Frank Zappa und die Deutschen

Deutschland 2018/23 | Regie: Jörg Wulf | 95 Min. | OmdU | FSK: o. A. 

KOSMISCHE BROCKEN ist eine persönliche Reise in das abgelegene Reich des „ernsthaften Enthusiasmus“, zu Menschen in Deutschland, die seit ihrer Jugendzeit von einem hartnäckigen Virus, dem Zappa-Fantum, befallen sind, einer frühpubertären Infektion mit lebenslangen Folgen. Und so erzählt KOSMISCHE BROCKEN die Geschichte einer Gruppe ostdeutscher Freunde, die gegen alle Widerstände an ihrem Traum festgehalten und 1990 mit der „Zappanale“ ein weltweit einmaliges Festival zu Ehren des Musikers Frank Zappa gegründet

haben, zu dem bis heute Fans aus aller Welt pilgern. In Interviews mit damaligen Zappa-Band-Mitgliedern, Journalisten, Komponisten, Sammlern und Fans, zeichnet KOSMISCHE BROCKEN das Bild einer eingeschworenen Gemeinschaft, die sich tapfer gegen die Klangmuster und Verwertungsstrategien der Musikindustrie wehrt und damit eine musikalische Avantgarde am Leben erhält, die an den Rändern des Mainstream zu vertrocknen droht.



Preispate Max von Thun, Iris Mügge, Stadt Braunschweig-DOKfilm im Roten Saal, und nordmedia-Geschäftsführer Thomas Schäffer (v.l.n.r., Foto Jörg Lorenz)

Ausgezeichnet!

„DOKfilm im Roten Saal“ ist im Rahmen der Kinoprogrammpreise mehrfach von der zentralen Medien-Fördereinrichtung für Niedersachsen und Bremen „nordmedia“ für die Gestaltung eines hervorragenden Jahresfilmprogramms ausgezeichnet worden, zuletzt für das Jahresfilmprogramm 2019. 


Kontaktadresse

Roter Saal

Anschrift

Schlossplatz 1
38100 Braunschweig

Kontakt

Tel.: 0531 4704861

Anfahrtsbeschreibung

Mit allen Straßenbahnen: Der Nordflügel des Schlosses liegt in unmittelbarer Nähe zu der Haltestelle „Rathaus”. Dort stehen Ihnen die Linien M 1, 2, M 3 und 4 zur Verfügung. Die Haltestelle „Schloss”, ebenfalls sehr nah, wird zudem von der Linie M 5 angefahren.

Mit vielen Buslinien: Die Bushaltestelle „Rathaus” befindet sich ebenfalls in direkter Nähe. Dort verkehren die Buslinien 411, 413, 416, 418, 420, 422, 443, 450, 452, 480, 493 und 560.

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