Gemeindebackhäuser

Dorfrundgang Symbol© Heimatpfleger B.Aumann

Sie finden im Rahmen des "Beschilderten historischen Dorfrundgangs in Timmerlah" am Mehrfamilienhaus der Tiefen Wiese 1 ein Hinweisschild "Gemeindebackhäuser". An dieser Stelle stand eins der beiden Backhäuser.

Am Ende des Artikels ist das Schild abgebildet.

Ursprünge

Herzog Carl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel (1713-1780) führte ab 1735 Brandschutzverordnungen ein, die die ständige Brandgefahr eindämmen sollten. Nachtwachen,die Erbauung feuerfest gemauerter Schornsteine, Dachdeckung mit Ziegel statt mit Stroh, sowie eine allgemeine Feuerversicherung wurden verpflichtend vorgeschrieben. Außerdem erhielt die schnellste Feuerspritze am Brandherd eine Prämie. Ferner mussten Gemeinschaftsbackhäuser an der Dorfrandlage errichtet werden.
In Timmerlah befanden sie sich, wie auf der Karte von 1751 zu sehen, zum einen an dieser Stelle (1) und zum anderen an der Ecke Kirchstraße/Schülerweg (2).
Da zu Hause nicht mehr gebacken werden durfte, wurde einerseits die Brandgefahr reduziert, andererseits der soziale Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft gestärkt. Die Dorfbewohner mussten wegen der Nutzungszeiten Rücksicht aufeinander nehmen. Dabei waren die Backtage gute Gelegenheiten, neueste Informationen auszutauschen.
Überliefert ist dazu ein Kinderreim:
Meine Mu, meine Mu,
meine Mutter schickt mich her -
ob der Ku, ob der Ku,
ob der Kuchen fertig wär -
wenn er no, wenn er no,
wenn er noch nicht fertig wär -
käm ich mo, käm ich mo,
käm ich morgen wieder her.

Hinweisschild Gemeindebackhäuser

© Heimatpfleger B.Aumann

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Heimatpfleger B.Aumann