Erinnerungsstätte für verfolgte und ermordete Braunschweiger Sinti und Sintize
Mit der Gedenkstätte im Foyer des historischen Rathauses erinnert die Stadt Braunschweig seit Oktober 2002 an die Verfolgung, Deportation und Ermordung der Braunschweiger Sinti und Sintize zur Zeit des Nationalsozialismus. Der Ort im Zentrum des öffentlichen Lebens dient seither auch als Veranstaltungsort für das jährliche Gedenken am 3. März – dem Jahrestag der Deportation in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau im Jahr 1943.
Als einen Erinnerungsort markiert die „Gedenktafel Veltenhof“ im Stadtteil Veltenhof seit 2018 den Standort des ehemaligen Sammellagers, von dem aus die Deportationen ihren Ausgang nahmen.
Ergänzt wird das städtische Erinnern an die Braunschweiger Sinti und Sintize durch eine Gedenktafel in der Gedenkstätte KZ-Außenlager Braunschweig Schillstraße, der zentralen Gedenkstätte Braunschweigs zur nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.
Gedenktage
3. März: Gedenktag für die Braunschweiger Sinti und Sintize
Am 3. März 1943 wurden die teilweise seit vielen Jahren in Braunschweig ansässigen Sinti und Sintize, die zuvor zwangsweise in ein so genanntes „Sammellager“ am Sandanger in Veltenhof gebracht worden waren, zu einem Braunschweiger Bahnhof, und von dort in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Nur wenige von ihnen überlebten das Konzentrationslager.
Die Stadt Braunschweig gedenkt der Verfolgten jährlich am 3. März in einer öffentlichen stillen Gedenkfeier mit Kranzniederlegung in der Gedenkstätte im Rathaus-Altbau der Stadt.
2. August: Europäischer Holocaust-Gedenktag für Sinti, Sintize, Roma und Romnja
Am 2. August 1944 wurden die letzten noch im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau lebenden 4.300 Sinti, Sintize sowie Roma und Romnja in den Gaskammern ermordet. Das Datum ist Symbol für den Holocaust der Nazis an über 500.000 Sinti, Sintize und Roma, Romnja im besetzten Europa.
16. Dezember: Gedenktag an die Opfer des Völkermordes an den Sinti, Sintize, Roma und Romnja
Am 16. Dezember 1942 unterzeichnete Heinrich Himmler den so genannten "Auschwitz-Erlass", woraufhin fast 23.000 Sinti, Sintize, Roma und Romnja aus verschiedenen europäischen Ländern - unter ihnen 13.000 aus Deutschland und Österreich - in ein Barackenlager in Auschwitz-Birkenau verschleppt und ermordet wurden.
https://www.bundesrat.de/SharedDocs/pm/2003/261-2003.html (Öffnet in einem neuen Tab)
Der 16. Dezember ist seit 1994 der offizielle Gedenktag dieser Geschehnisse.