Wer war Otto IV. wirklich?

Braunschweig, 29. August 2009


Es gab großen Beifall, als Prof. Dr. h.c. Gerd Biegel die Goldene Kaiserkrone überreicht wurde. Bei Kaiser Ottos History Slam konnte sich der Leiter des Instituts für Regionalgeschichte an der TU Braunschweig gegen seine Mitstreiter durchsetzen.  

In der Aula des Haus der Wissenschaft ging es am Freitagabend darum, Kaiser Otto IV. auf verständliche und unterhaltsame Weise dem Publikum näher zu bringen. Jeder der vier Referenten hat sein Bestes gegeben und versucht, die Zuschauer mit seiner Geschichte über Otto IV. zu überzeugen. Vier verschiedene Perspektiven vom welfischen Kaiser wurden geschildert, der Vortrag „Ohne Lothar III. kein Otto IV." überzeugte das Publikum dabei am meisten.

Prof. Dr. h.c. Gerd Biegel erklärte, wie es zum „Traum vom welfischen Kaisertum" kam: Mit der Erhebung Lothars III. zum König rückte eine Herrschaft der Welfen in greifbare Nähe. Sein Schwiegersohn, der Welfe Heinrich der Stolze, erhielt von Lothar das Herzogtum Sachsen und Bayern und konnte so die welfische Herrschaft im Norden begründen. Dass sein Enkel, Otto IV., einmal Kaiser des römisch-deutschen Reiches werden würde, hat er sich vielleicht nicht erträumen lassen, dass die Welfen mit den Machtzentren in Sachsen und Bayern eine größere Rolle im Reich spielen würden, aber schon. Und dennoch, siebzig Jahre nach dem Tod Heinrichs des Stolzen ging der Traum in Erfüllung: Otto IV. wurde 1209 zum Kaiser gekrönt und so kann Braunschweig das Kaiserjahr 2009 feiern.

Zweitplatzierter wurde Prof. Dr. Dr. Bernd Ulrich Hucker, Professor der Hochschule Vechta. Er trug seinen Vortrag über die ritterliche Erziehung Ottos IV. in freier Rede vor, was das Publikum sehr beeindruckte. Über die Ritterlichkeit Ottos IV. referierte auch der dritte Teilnehmer, Thomas Ostwald. Der Braunschweiger und passionierte Ritter erklärte dem Publikum auf anschauliche Weise, wie das Leben eines Ritters im 13. Jahrhundert ausgesehen hat: Reiten, Springen, Kämpfen! Nur wer mit Leidenschaft die Ausbildung zum Ritter verfolgte, konnte ein mächtiger Mann werden und Otto IV. war ein leidenschaftlicher Ritter, so Thomas Ostwald.

Als einzige Frau in der Männerrunde stellte sich Meike Buck der Herausforderung, das Publikum mit ihrem Vortrag zu überzeugen. Die Volontärin im Braunschweigischen Landesmuseum nahm sich der Liebe Ottos an. Sie erklärte dem Publikum, dass nicht die Liebe zu einer Frau, sondern die Liebe zu politischen Verhältnissen den Grund für eine Heirat darstellte. Das Leben des Kaisers wurde bestimmt von Verwandtschaft, Politik und Macht, für echte Liebe war da kein Platz. Sie sei froh, heute zu leben, wo eine romantische Idee von Liebe und Heirat umsetzbar sei - obwohl ja auch heute noch Verwandtschaftsbeziehungen Leben und Politik bestimmten.

Die Vergabe der Punkte bei dem Vortragswettbewerb oblag dem Publikum. Die Zuschauer haben nach jedem Vortrag in kleinen Gruppen angeregt über die Qualität diskutiert und dann mit Punktekarten den Referenten bewertet. Es wurde so laut diskutiert, dass der Moderator Roland Kremer Mühe hatte, sich gegen das Stimmengewirr durchzusetzen. Seine Aufgabe war es, die Punkte zusammenzuzählen, so dass anschließend der Gewinner gekürt werden konnte. Der History Slam fand in Kooperation mit der Haus der Wissenschaft Braunschweig GmbH statt. 

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