Burgplatz
Der herzogliche Kern
Schon im 9. Jahrhundert stand hier, geschützt auf einer Okerinsel, die Burg des Grafengeschlechtes der Brunonen. Herzog Heinrich der Löwe errichtete im 12. Jahrhundert seine Burg (1) nach dem Vorbild der Kaiserpfalzen. Er stattete sie mit dem Löwenstandbild (2) und der Stiftskirche St. Blasii (3) prächtig aus und verstärkte die Befestigung mit Mauer und Graben. Die alten Wirtschaftsgebäude wurden nach und nach durch Adelshöfe ersetzt, an die noch das Von Veltheimsche Haus (7), 1573, erinnert. Ende des 18. Jahrhunderts plante Herzog Carl Wilhelm Ferdinand, den verwinkelten Burgplatz zeitgenössisch umzugestalten.
Mit dem Abriss des alten Burgtores (Vor der Burg) und den Neubauten des Dompredigerhauses (4), eines Bürgerhauses (5) und des großartigen Palais Vieweg (6) wurden diese Pläne nur an der Westseite des Platzes verwirklicht.
Von der mehrfach umgebauten Burg Heinrichs des Löwen waren nach einem Brand 1873 nur noch Reste erhalten. Mit dem Neubau der Burg Dankwarderode, der Verwendung alter Fachwerk-Schmuckteile am Neubau des Hotels »Deutsches Haus« (10) sowie der Umsetzung des Hauses Huneborstel (8) und eines Bürgerhauses (9) vom Sack hierher, wurde 1897 bis 1906 ein Denkmalplatz geschaffen. Die Pflasterung und die Treppenanlage zur Straße Vor der Burg folgten um 1940. Der Burgplatz ist heute ein beliebter Veranstaltungsort.