Das Donauviertel

Das Donauviertel (ehemals 5. Nachbarschaft) ist der älteste Teil der Weststadt und entstand Anfang der 1960er Jahre. Das Leitbild des gegliederten und aufgelockerten Stadtteils stand bei der Entwicklung der ganzen Weststadt im Vordergrund. Die daraus entstehende Funktionstrennung von Wohnen und Arbeiten wirkte sich sowohl sozial als auch strukturell problematisch aus. Das gesamte Neubauprojekt der Stadtrandsiedlung Weststadt wurde erst drei Jahrzehnte später abgeschlossen.

Die Stadt Braunschweig erhielt mit der Neuaufnahme des Gebietes Weststadt-Donauviertel in die Förderkomponente „Soziale Stadt“ erstmalig im Programmjahr 2016 die Zusage über Fördermittel des Bundes und des Landes. Ziel des Förderprogrammes „Soziale Stadt“ ist es, die Lebenssituation, der im Fördergebiet lebenden Menschen, durch eine aktive und integrative Stadtentwicklungspolitik und soziale Erneuerung nachhaltig zu verbessern.

Im Jahr 2015 fanden vier Veranstaltungen mit lokal tätigen Akteuren und eine öffentliche Informationsveranstaltung mit Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Eigentümerinnen und Eigentümern des Donauviertels statt. Die Ergebnisse dieser Gesprächsrunden sind in die Programmanmeldung eingeflossen.

Das Fördergebiet „Soziale Stadt - Donauviertel“ befindet sich zwischen Münchenstraße, Donaustraße, Am Lehmanger und der Kleingartenanlage „Hermannshöhe“ und hat eine Größe von rund 56 Hektar. Knapp 4.700 Braunschweigerinnen und Braunschweiger leben dort (Stand: 31.12.2017). In den letzten Jahren ist die Bevölkerungszahl im Gegensatz zur Gesamtstadt gesunken. Der größte Teil der Bewohner ist im Alter von 25 bis unter 65. Das Durchschnittsalter liegt bei nur 42 Jahren und die Zahl der 0- bis unter 15-Jährigen ist im Vergleich zur Gesamtstadt prozentual höher. Das Donauviertel ist somit ein relativ junges Quartier.

Weitere Merkmale sind die Arbeitslosenquote (fast doppelt so hoch wie der gesamtstädtische Durchschnitt) ebenso wie die sehr hohen Anteile der Bewohnerschaft mit Migrationshintergrund, 57,3%, und ausländischem Pass, 16,6% (Stand: 31.12.2017).

Im Vergleich zur Gesamtstadt ist ebenfalls die Zahl der in Bedarfsgemeinschaften nach dem SGB II lebenden Personen sehr hoch.

Bei der Erarbeitung des Entwicklungskonzeptes und den entsprechenden Maßnahmen im Rahmen des Förderprogramms spielte die Sozialstruktur eine wesentliche Rolle.

Der Förderzeitraum für das Gebiet der „Sozialen Stadt – Donauviertel“ ist auf zehn Jahre mit einem Gesamtvolumen von rund 27 Millionen Euro (Fördermittel, Eigenmittel, Drittmittel und private Investitionen) angelegt.

Eine Organisationsstruktur, die vom Rat der Stadt am 6. Dezember 2016 beschlossen worden ist, soll eine breite Bürgerbeteiligung von der ersten Planungsidee bis zur Umsetzung von Einzelmaßnahmen ermöglichen und gewährleisten. Dabei wird eine enge Verbindung zwischen Bewohnerbeteiligung, Abstimmung mit weiteren Akteuren, der Verwaltung und der Politik angestrebt.

So wurde zum Beispiel am Tag der Städtebauförderung am 13. Mai 2017 eine Bürgerbeteiligung durchgeführt, in der sich alle Interessierten in den Planungsprozess einbringen konnten.

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