Lebkuchen

Lebkuchen und Braunschweig gehören einfach zusammen! Schließlich war Braunschweig wie Nürnberg und Aachen im Mittelalter ein bedeutendes Zentrum der Lebküchnerei. Damals wurde das Gebäck nach individuellen Rezepten regional unterschiedlich und nicht nur zur Weihnachtszeit gebacken.

Der Braunschweiger Lebkuchen besitzt eine lange Tradition.© © beats_ – stock.adobe.com

Braunschweiger Lebkuchentradition

Vor allem bedeutende Handelsstädte können auf eine Lebkuchentradition zurückblicken. Da, wo sich Handelswege kreuzten und sich viele reisende Kaufleute aufhielten, konnten die exotischen Gewürze, die dem Gebäck ihren charakteristischen Geschmack verliehen, erworben werden. Aufgrund ihrer günstigen Lage am Schnittpunkt bedeutender Fernhandelswege war die Löwenstadt im Mittelalter und in der frühen Neuzeit ein bedeutendes Handels- und Gewerbezentrum, das schon seit dem 13. Jahrhundert intensiv mit anderen Hansestädten handelte. Weitgereiste Händler brachten viele verschiedene Waren in die Stadt, Gewürze aus dem Orient, Früchte, Wein und Salz. Und so verwundert es nicht, dass auch hier bereits im Mittelalter Lebkuchen gebacken wurden. Der langen Haltbarkeit wegen war der Lebkuchen damals vor allem als Wegzehrung beliebt. Die würzigen Kuchen gab es das ganze Jahr über, anders als heute, wo Lebkuchen als weihnachtliche Spezialität gelten. Weil im frühen Mittelalter kein einheitliches Rezept festgeschrieben war, gab es ebenso viele Lebkuchensorten wie Bäcker: Ein jeder mischte und würzte das Honiggebäck nach eigenem Geschmack. So bildeten sich über die Jahrhunderte regionale Besonderheiten heraus.

Gab die Form den Namen?

Wie der Lebkuchen zu seinem Namen kam, ist heute noch umstritten. Wahrscheinlich geht der Name auf das lateinische „libum“ zurück, das soviel wie Fladen heißt. Honig- oder Pfefferkuchen nannte man das Gebäck aufgrund seiner Zutaten: Viel Honig und exotische Gewürze, die im Volksmund verallgemeinernd „Pfeffer“ genannt wurden.

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