Modellprojekte

Im Mai 2007 wurde im Rahmen des Programms "Die Soziale Stadt" eine neue Förderrichtlinie eingeführt, die erstmals die klassische investive Städtebauförderung mit nicht-investiver Projektförderung vereint. Finanziert werden die Modellprojekte zu je einem Drittel vom Bund, der Stadt Braunschweig und von dem jeweiligen Projektträger mit Eigenmitteln. Die Projektförderung lief im Herbst 2012 aus und wurde nicht verlängert. Die Förderung dieser nicht-investiven Projekte war auf fünf Jahre begrenzt.

Männer, Bildung, Gesundheit

(Träger: Diakonie) Durch die Arbeit des Diakonietreffs im Madamenhof wurde deutlich, dass insbesondere für allein lebende Männer in der Altersgruppe der 40- bis 60-Jährigen keine den Bedarfen dieser Gruppe entsprechenden Angebote im Westlichen Ringgebiet bestehen. Für diese Zielgruppe wurden Angebote mit dem Ziel entwickelt und etabliert, das persönliche Bildungs- und Gesundheitsbewusstsein zu fördern und zu stärken.

Das Projekt beinhaltet ein Bildungs-, Gesundheits- und Freizeitangebot in Form von PC-Kursen, Englischkursen, Schwimm- und Kanuausflügen, Kegeln, gemeinsamen Kochaktionen, Spielnachmittagen, Singen und freiem Malen.

Die ehrenamtlichen Gruppenleiter stammen meist aus der Zielgruppe selbst. Sie leiten die Kurse an oder sind im Bereich Küche und Service tätig. Sie erlernen wieder einer regelmäßigen Beschäftigung nachzugehen und Verantwortung zu übernehmen.

Lebenschancen durch Sport

(Träger: VfB Rot-Weiß 04 e. V.) Grundlage dieses Modellprojekts ist das gesundheitspolitische Präventionskonzept "Gesund und beschwingt durch das Westliche Ringgebiet in Braunschweig". Seine Projektbestandteile sind die Durchführung von Fitnessstunden für alle Kinder und Jugendlichen in den Einrichtungen des Stadtteils, insbesondere für bewegungsauffällige oder übergewichtige Kinder sowie die Fortbildung und Betreuung der pädagogischen Fachkräfte in den Kindertagesstätten und Schulen.

Seit Beginn des Projektes nahmen zwölf Kindertagesstätten, Horte und Krippen und vier Schulen teil. Darüber hinaus wird wöchentlich ein offenes Fußballtraining und im Sommer eine Fußball-Ferienaktion für die Kinder des Westlichen Ringgebiets beim VfB Rot Weiß 04 e. V. angeboten. Der verantwortliche Sportpädagoge und Ex-Fußball-Profi Thorsten Sümnich unterstützt regelmäßig auch die Kinderferienaktion auf dem Spielplatz Arndtstraße.

Nähwerk statt Flickwerk

(Träger: PPTZ e. V. - Pädagogisch-Psychologisches Therapiezentrum e. V.) Die Nähwerkstatt bietet als offenes Angebot für Mädchen und Frauen eine Berufsorientierung, verbunden mit der Möglichkeit, sich unverbindlich zu treffen. Zielgruppe des Angebots sind Mädchen und Frauen zwischen 14 und 27 Jahren aller Nationalitäten aus dem Westlichen Ringgebiet, die auf Grund ihrer sozialen Benachteiligung über nicht ausreichende schulische bzw. berufliche Bildung verfügen. Diese Zielgruppe soll sich in einem von Verpflichtungen und Leistungsdruck freien Raum bedürfnisorientiert im handwerklichen Bereich ausprobieren und berufliche Kompetenzen erwerben können.

Durchschnittlich wird die Nähwerkstatt von 20 bis 50 Frauen und Mädchen pro Woche besucht. Während der Sommerferien wird eine "Feriennähwoche" für Mädchen, im Winter Abendkurse von 18:00 Uhr - 20:30 Uhr angeboten. In regelmäßigen Abständen wurden kurze, in sich abgeschlossene Kurse zu Themen wie "Hosen kürzen", "Kinderkleidung mitwachsen lassen" oder "Taschen nähen" angeboten. Um die soziale Integration zu fördern wird in der Nähstube vorrangig Deutsch gesprochen. Die Nähwerkstatt befindet sich in der Jahnstraße 1.

Vermittlung von Bildungsbewusstsein für Schule und Berufsausbildung an Familien ausländischer, vorwiegend türkischer Herkunft

(Träger: plankontor Stadt & Gesellschaft GmbH, Quartiersmanagement im Westlichen Ringgebiet) Durch gezielte Ansprache und Beratung von insbesondere türkischen Familien wird deren Bewusstsein für eine qualifizierte Schul- und Berufsausbildung der Kinder geweckt, gestärkt und gefördert. Gleichzeitig werden die Bildungspotenziale der Eltern eruiert und genutzt, um die Entwicklungschancen der Familien insgesamt zu verbessern. Der Beratungsdienst mit Sozialberatung und Hilfe bei Übersetzungen und Bewerbungen fungiert als Anlauf- und Kontaktstelle für Migrantenfamilien und bildet weiterhin einen wichtigen Schwerpunkt der Arbeit. Das Projekt wird von einer Mitarbeiterin mit türkischer Herkunft geleitet.

Im Rahmen des Projektes werden viele kleine Projekte, Aktionen und Veranstaltungen durchgeführt. Hier seien nur einige genannt: So leistet z.B. eine plankontor- Mitarbeiterin in Kooperation mit der Hauptschule Sophienstraße bei schulischen und anderen Problemen Hilfestellung. In Kooperation mit der AWO-Migrationsberatung werden regelmäßig Computerkurse für Migrant/innen durchgeführt. Ebenso beliebt ist der Tanz- und Bewegungskurs für Frauen. Darüber hinaus finden zahlreiche Informationsveranstaltungen zu den unterschiedlichsten Themen (Gesundheit, Brandprävention, Zivilcourage, interkulturelle Sexualerziehung usw.) statt. Große Nachfrage erfahren die Fahrradkurse für Anfängerinnen, in denen Frauen verschiedenster Herkunft nicht nur das Fahrradfahren erlernen, sondern auch Einrichtungen im Stadtteil aufsuchen und eigenständig den Stadtteil erkunden können.

Weitere Infos im Stadtteilbüro: 0531/ 280 15 73.

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