Gemeindeursprung

Ab ca. 10.Jahrhundert bildeten sich Archidiakonate (= Instanz zwischen bischöflicher Verwaltung und Pfarrei). Timmerlah gehörte mit anderen Dörfern zum Archidiakonat Densdorf. Diese Verwaltungsstruktur galt noch weit über das 15. Jahrhundert hinaus, wie das nachstehende Verzeichnis inkl. spätmittelalterlicher Patronate wiedergibt1:

Nachbeßcrevene Parkerken liggen in dem Hildenßemliken sprengel [...]

De banno Denstorpe:

Archidiaconus Denstorp (Denstorf)

praepositus in Rennelberge Wettellemstede (Wedtlenstedt)

de v. Bortfelde Olbere (Ölper)

Bortvelde (Bortfeld)

Timmerla (Timmerlah)

dux Wilhelmus Sunnenberge (Sonnenberg)

praepositus in Rennelberge Leyndorpe (Lehndorf)

Alverdisßem (Alvesse)

Wyrte (Wierthe)

Watenbuttel (Watenbüttel)

Aufgrund der geringen Bevölkerungszahlen was das Archidiakonat Densdorf nur ein „Pfarrsprengel“ und somit hätte die erste Pfarrkirche der Umgebung in Denstorf (seit 1051) gestanden, von der auch Timmerlah betreutworden ist2.

Im 12.Jahrhundert entstanden zahlreiche dörfliche Pfarrkirchen im Braunschweiger Land. Timmerlah wird diesbezüglich nicht erwähnt. Dennoch ist davon auszugehen, dass es in Timmerlah eine Gemeinde gegeben haben wird, denn der Domherr Albert von Geitelde (Ghetelde) beauftragt als Vertreter des Archidiakons des Bannes Denstorf am 17.5.1339 den Pfarrer Heydeko in Timmerlah mit der Einführung des Priesters in die Pfarre in Wedtlenstedt.3.

1733 wurden Timmerlah und Sonnenberg als mata combinata zu einer Kirchengemeinde zusammengelegt, zu der auch Broitzem als Tochtergemeinde (bis 1953) gehörte.4

1Archidiakonatsverzeichnis, Original im StA Wolfenbüttel, L Alt Abt. 26 Nr. 1582 (A). (1481 - 1514), zitiert nach Kleinau, H.: Ein neuer Text des Archidiakonats-Verzeichnisses des Bistums Hildesheim, in: Braunschweiger Jahrbuch 39 (1958), S. 84 - 102. In der Quelle wird auch die jeweilige Abgabe an den Bischof genannt. Im GOV verweist Kleinau auf eine ältere Quelle (StAWF = Staatsarchiv Wolfenbüttel, 17 Urk 46), nach der Timmerlah schon 1353 zum Archidiakonat Denstorf gehörte (Band 2 S. 622).

2 Erbe, M.: Studien zur Entwicklung des Niederkirchenwesens in Ostsachsen vom 8. Jh. bis zum 12. Jh. (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte 26, Germania Sacra 9) Göttingen 1969, S. 115.

3 Originalurkunde im Staatsarchiv Hannover, Kl. Katlenburg Nr. 148 (A); zitiert nach dem Kopfregest im Urkundenbuch des Hochstifts Hildesheim und seiner Bischöfe, Bd.4, hg. von K. Janicke, und H. Hoogeweh. (Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens 22) Hannover/Leipzig 1906, Nr. 1488;

4 Alle Angaben zu den Kirchengemeinden nach GOV (Bd. 1: Broitzem S. 107, Bd. 2: Bleckenstedt S. 506, Sonnenberg S. 585 und Timmerlah S. 622f.).und Vgl. BlGT 7 (1995), S. 12, und BlGT 14 (1999), S. 10f., zu Pastor Althaus.

Erläuterungen und Hinweise