03.11.2007 - Brand im Fraunhofer Institut erforderte aufwändigen Feuer-wehreinsatz

Am Samstagabend kam es im Fraunhofer-Institut für Holzforschung, Kralenriede, zu einem Brand in einer Galvanikanlage. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten musste die Feuerwehr, die mit zwei Löschzügen und einer Ortsfeuerwehr im Einsatz war, zur Sicherheit unter besonderen Vorsichts-massnahmen u. a. mit Strahlenschutzausrüstung vorgehen. Der Brand in einem elektrischen Schaltschrankes konnte schnell unter Kontrolle gebracht werden.
Menschen kamen nicht zu Schaden.

Um 20:06 Uhr wurde die Feuerwehr Braunschweig durch die Brandmeldeanlage des Institutes für Holzforschung am Bienroder Weg alarmiert. Die kurze Zeit später eintreffenden Einsatzkräfte hatten sich entsprechend der Vorgaben des Feuerwehr-Einsatzplanes auf einen Einsatz mit radioaktiven Stoffen vorbereitet. Derartige Gefahrstoffe werden in diesem Institut für verschiedene Messverfahren (siehe Hintergrund) eingesetzt.
Aufgrund der Verqualmung des Erdgeschosses, war schon beim Eintreffen der Zugang zur Brandmelderzentrale, in der weitere Informatio-nen zum Objekt abgelegt sind, nicht mehr möglich. Zur Erkundung gingen mehrere Trupps mit angelegten Schutzanzügen und unter Atemschutz-geräten in das Objekt vor.
Nach dem Auffinden des Brandherdes im Bereich einer Schaltanlage im Galvanikraum, wurde das Feuer von zwei Seiten mit je einem C-Rohr bekämpft und mit relativ geringem Wassereinsatz schnell gelöscht. Das Vorhandensein radioaktiver Stoffe im Brandraum konnte nach Eintreffen eines sachkundigen Mitarbeiters des Institutes ausge-schlossen werden. Das Löschwasser- geringe Mengen waren mit ausgelaufenen Chemikalien verunreinigt - wurden in den im Institut vorhandenen Abwasserlagerbehältern aufgefangen.
Durch die im Labor ausgelaufenen Chemikalien und den Brandrauch wurde die Schutzausrüstung der Feuerwehreinsatzkräfte teilweise erheblich verunreinigt. Soweit möglich, erfolgen hier noch umfangreiche Reinigungsmaßnahmen.
Gegen 23:20 Uhr konnte der Einsatz beendet werden.

Gefahren für die Bevölkerung bestanden zu keinem Zeitpunkt. Auch wenn der Brandherd im Wesentlichen auf die Schaltanlage begrenzt blieb, entstand ein ganz erheblicher Schaden durch die Beschädigung des Versuchsaufbaus und die ausgelaufenen Chemikalien.
Genauere Angaben zur Schadenhöhe sind derzeit noch nicht möglich.
Zur Brandursache wird ermittelt.

Wegen der zunächst sehr komplexen Lage kamen insgesamt 35 Feuerwehrmitarbeiter zum Einsatz.
Zur Besetzung der verwaisten Wachen der Berufsfeuerwehr während des Einsatzes wurde der Löschzug 84 der Freiwilligen Feuerwehr alarmiert.

Hintergrund zur Strahlenschutzausrüstung:
In Industriebetrieben und Forschungseinrichtungen werden u.a. zu  Messzwecken schwachradioaktive Strahler eingesetzt, die sicher abgeschirmt sind. Aus Gründen des Eigenschutzes wird bei Brandeinsätzen in solchen Anlagen zusätzlich zu den immer getragenen Atemschutzgeräten mit spezieller Kontaminationsschutzkleidung vorgegan-gen um eine mögliche direkte Beaufschlagung der Einsatzkräfte mit strahlendem Material zu vermeiden. Außerdem werden bei diesen Einsätzen ständige Messungen durch die vorgehenden Einsatzkräfte durchgeführt. Die Feuerwehrleute sind mit persönlichen Plaketten zur Überwachung der Strahlendosis ausgestattet.

Einsatzleiter:
Ltd. Branddirektor Hans-Joachim Gressmann

 

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