02.10.2007 - Großeinsatz wegen Ammoniakaustritt in Brauerei...

Um 8:47 Uhr erhielt die Integrierte Regionalleitstelle eine Mitteilung über den Austritt von Ammoniak in einer Brauerei an der Wolfenbütteler Straße. Beim Eintreffen der daraufhin sofort alarmierten ersten Feuerwehr-einheiten – dem Gefahrstoffzug der Berufsfeuerwehr – bot sich um 8:53 Uhr folgende Lage:

Mitarbeiter der Brauerei berichteten, dass es während routinemäßiger Wartungsarbeiten zu einem Ammoniakaustritt gekommen sei, dieser jedoch unter Schutzausrüstung von betriebseigenem Personal gestoppt werden konnte, der Raum jedoch noch „vernebelt“ sei.
Erste Messungen der Feuerwehr ergaben einen hohen Ammoniakgehalt in der Raumluft des betroffenen Bereiches. Im betroffenen Raum befand sich ein Behälter, in dem sich flüssiger Ammoniak langsam aber stetig verflüchtigte. Es fand kein weiterer Stoffaustritt aus der Anlage mehr statt.

Mittels spezieller Be- und Entlüftungsgeräte  wurde die ammoniakhaltige Luft nach außen gedrückt, mit Wasser gebunden und dadurch nie-dergeschlagen. Hierdurch konnte eine weitere Ausbreitung der ätzend wirkenden Schadstoffdämpfe verhindert werden. Die Feuerwehr setzte hierzu sogenannte Hydroschilde und Hohlstrahlrohre in, mit denen Wasservorhänge erzeugt wurden. Das Wasser wurde durch den Fachbereich Umweltschutz kontrolliert und konnte nach entsprechender Verdünnung durch die Feuerwehr in das Abwassernetz entsorgt werden.

Der ABC-Zug der Freiwilligen Feuerwehr übernahm die Dekontamination der eingesetzten Feuerwehrangehörigen nach dem Einsatz. Die Einsatzkräfte mussten mit Spezialschutzausrüstung (Chemikalienschutzanzüge, Atemschutzgeräte etc.) vorgehen, um sich gegen die ätzenden Dämpfe zu schützen. In der Umgebung wurden in kurzen Zeitabständen Messungen durchgeführt, um eine Gefährdung der Bevölkerung auszuschließen.

Der hohe Wasserverbrauch machte den Einsatz des Fachzuges Wasserförderung der Freiwilligen Feuerwehr notwendig. Auf Grund der langen Einsatzdauer sorgte der Fachzug Logistik für die Versorgung der Einsatzkräfte. Außerdem war der Leitende Notarzt anwesend um im Bedarfsfall unverzüglich medizinische Maßnahmen einzuleiten.

Der Einsatz gestaltete sich personal- und zeitaufwendig. Während des Einsatzes wurde die verwaiste Feuerwache Süd durch einen Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr besetzt. In Summe waren rund 100 Feuer-wehrleute von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr im Einsatz. Gegen 16 Uhr konnte der Einsatz beendet werden.


Ansprechpartner: BD Karsten Göwecke und BOI Ralf Braun


 

Im Gefahrenbereich wurde mit Chemikalienschutzanzug gearbeitet© Foto:A.Herrmann

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