25.04.2007 - Großbrand in der Roggenmühle - Phase 2

Nachdem die Löscharbeiten an der Einsatzstelle über die ganze Nacht andauerten, zeigten sich im Dachbereich erste größere Eindellungen.
Die großen Mengen kontaminierten Löschwassers, die zwischenzeitig die Einsatzstelle in eine Seenlandschaft verwandelt haben,  werden jetzt gezielt in die Schmutzwasserkanalisation gepumpt. Mehrere ca. 2m tiefe Baugruben auf dem Gelände sind mit Wasser vollgelaufen.


Regelmäßig zeigen sich an der Brandstelle Durchzündungen mit kurzzeitig starker Rauchentwicklung. Arbeiter, die an der in der Nachbarschaft gelegenen Supermarktbaustelle ihre Arbeiten aufnehmen wollen, werden aus Sicherheitsgründen nicht in das Gebäude gelassen, da deren Sicherheit nicht gewährleistet werden kann.
Ein Großteil des eingesetzten Personals wird gegen "frisches" Personal ausgetauscht.
Während die Lage äußerlich für den Beobachter unspektakulär erscheint stellt ein Erkundungstrupp, der im nicht betroffenen Gebäudebereich vorgegangen war, Anzeichen eines unmittelbar bevorstehenden Einsturzes fest.

Um 09:40Uhr zeigt die Ostfront des Gebäudes im oberen Bereich eine Eindellung, die kurze Zeit später herabstürzt. Nur 2 Minuten später neigt sich die Westfront auf 30 Meter Höhe und 20 Meter Breite und bricht mit lautem Getöse in sich zusammen. Ein großer Staub- und Rauchpilz umschließt die komplette Brandstelle.
Nachdem sich der Staub verzogen hat, sind in weiten Teilen über die Höhe von sieben Geschossen Brände im Gebäude erkennbar. Über die Wasserwerfer werden die Brandherde mit Wasser und später mit Löschschaum bekämpft. Ca. 30 Minuten nach dem Einsturz der Front sind die großen Brandherde gelöscht.
Ein Großteil der Einsatzkräfte können jetzt einrücken.

Am Nachmittag rückt eine Abrissfirma an, um die einsturzgefährdeten Gebäudeteile zu beseitigen. Mit einem Spezialbagger gelingt es, die teilweise schlingernden Steinwände vorsichtig herunter zu reißen. In der folgenden Nacht werden durch die bereitsgestellte Brandsicherheitswache weiterhin Brandnester gelöscht.

Brandursachenermittler der Polizei haben die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.

Die Versorgung der Einsatzkräfte wurde während des Einsatzes über die Versorgungseinheiten der Feuerwehr Braunschweig sichergestellt.

Einige Zahlen:
-Ca. 300 Einsatzkräfte insgesamt im Einsatz (zeitgleich bis zu 160 Einsatzkräfte)
-Wasserförderung über ca. 1500m verlegte Schlauchleitungen
-3 Drehleitern, 1 Teleskopmastbühne, 2 Spezialkräne am Einsatz beteilgt.


erstellt durch:  Brandoberinspektor Frank Hermanns

Um 09:30Uhr stürzt die 30 Meter hohe Westfassade ein© Stadt Braunschweig, Fachbereich Feuerwehr
Nach dem Einsturz ist der komplette Brandumfang über sieben Geschosse sichtbar© Stadt Braunschweig, Fachbereich Feuerwehr
Zum Löschen der Brände wurde über mehrere Wasserwerfer Löschschaum aufgebracht© Stadt Braunschweig, Fachbereich Feuerwehr
Brandnester können aufgrund der instabilen Grundmauern noch nicht direkt gelöscht werden© Stadt Braunschweig, Fachbereich Feuerwehr
Ein Abrissbagger beseitigt die absturzgefährdeten Gebäudeteile© Stadt Braunschweig, Fachbereich Feuerwehr
Brandbekämpfung von der Teleskopmastbühne aus - Ostseite© Stadt Braunschweig, Fachbereich Feuerwehr

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