"Perspektive Innenstadt!"
Die Stadt Braunschweig hat für zahlreiche Projekte Mittel aus dem niedersächsischen Sofortprogramm „Perspektive Innenstadt!“ beantragt. Der Fokus liegt auf Projekten, die im Rahmen des Innenstadtdialogs erarbeitet und diskutiert wurden.
Das Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Landesentwicklung hatte im September 2021 den Budgetreservierungsantrag der Stadtverwaltung positiv beschieden. Aus dem Förderprogramm könnten bis zu 1,8 Millionen Euro nach Braunschweig fließen. Die am Sofortprogramm beteiligten Kommunen müssen für jedes Projekt einen einzelnen Antrag auf Bewilligung stellen. In welcher Höhe Mittel für die einzelnen Vorhaben nach Braunschweig fließen, hängt daher von der Bewertung der jeweiligen Projektanträge ab.
Das Wirtschaftsdezernat und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Braunschweig Zukunft koordinieren die Antragstellung für die jeweiligen Einzelvorhaben.
Kurzübersicht über die geplanten Projekte
Für nachfolgende Projekte hat die Stadt Braunschweig im Rahmen des Förderprogramms "Perspektive Innenstadt" Mittel beantragt. Mit dem Programm fördert das Niedersächsische Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung Projekte und Konzepte zur Innenstadtentwicklung. Insgesamt umfasst es gut 120 Millionen Euro und speist sich aus der Aufbauhilfe REACT EU (Recovery Assistance for Cohesion and the Territories of Europe), mit der die Europäische Union dabei unterstützt, die Folgen der Corona-Pandemie zu bewältigen.
Die Oberthemen Aufenthaltsqualität, Stadtklima und Schaffung von Besuchsanlässen haben eine besondere Rolle bei der Konzeption und Auswahl der Projekte gespielt. Die Förderquote beträgt 90 Prozent, d. h. 10 Prozent des Projektvolumens muss die Stadt Braunschweig als Eigenanteil aufbringen. Die Finanzierung und damit die Umsetzung der Projekte durch die jeweiligen Dezernate hängt vom Genehmigungsverfahren der beteiligten Akteure auf Landesebene ab.
Stadtplanungs-, Verkehrs-, Tiefbau- und Baudezernat
Sitzbänke Auguststraße/Kuhstraße in der Innenstadt von Braunschweig
Zur Stärkung der örtlichen Gastronomie und des Einzelhandels soll an einem Standort in der Innenstadt Sitzbänke aufgestellt werden.
Projektvolumen: 9.000 Euro
Sitzbänke in der Innenstadt von Braunschweig
Zur Stärkung der örtlichen Gastronomie und des Einzelhandels sollen an fünf Standorten in der Innenstadt Sitzbänke aufgestellt werden.
Projektvolumen: 42.000 Euro
Werbesatzung für die Innenstadt
Die fortschreitende Digitalisierung verändert auch die Art und Weise, wie der Einzelhandel auf sich aufmerksam macht. Werbung an Gebäuden und Schaufenstern wird zunehmend interaktiv und in dynamischer Form mit schnell wechselnden Bildern nachgefragt. Um dabei das beliebte Ambiente der Innenstadt zu erhalten und zu steigern, soll ein ausgewogener Gestaltungsrahmen für Werbeanlagen in der Innenstadt erarbeitet werden, der Maßstäbe für die verschiedenen Werbemedien aufzeigt.
Projektvolumen: 70.000 Euro
Sitzbänke in der Innenstadt
Um die Belebung und die Aufenthaltsqualität in der Braunschweiger Innenstadt weiter zu steigern, sollen circa elf weitere zeitgemäße, modern gestaltete Bänke im Kern der Innenstadt an attraktiven zentralen Standorten hinzukommen. In Ergänzung des Freisitzangebots der örtlichen Gastronomie dienen sie als Orte der Kommunikation und Treffpunkte, Warte- und Erholungsorte und bereichern das Cityangebot für alle Altersgruppen.
Projektvolumen: 51.000 Euro
Kultur- und Wissenschaftsdezernat
Gross Form Art
Ansatz des Projekts Gross Form Art ist es, ungenutzte Hauswände und triste Fassaden in der Innenstadt in ansprechende Kunstwerke zu verwandeln, und so das erste frei zugängliche Museum für Fassadenkunst in der Region entstehen zu lassen. Dafür sollen sowohl regionale als auch nationale und internationale Künstler, sogenannte Street Artists, eingeladen werden.
Das Projekt Gross Form Art wird durch die Art Braunschweig gGmbH verantwortet und koordiniert, als Kooperationspartner stehen der Gesellschaft das Kultur- sowie auch das Wirtschaftsdezernat zur Seite.
In einer vorgeschalteten Pilotphase wurde Anfang September 2021 eine erste Fassade am ehemaligen Bunker und Diskothekenstandort am Kalenwall gestaltet. Dafür wurde durch eine eigens eingerichtete Jury der international bekannte Graffitikünstler N.O.Madski verpflichtet. Das Pilotprojekt wurde gänzlich mit Unterstützung von Sponsoren realisiert.
Absicht ist es nunmehr, mit Hilfe einer entsprechenden Förderung, eine nennenswerte Anzahl an Fassaden zu gestalten und in der Gesamtschau eine Street Art Galerie entstehen zu lassen.
Beantragte Fördersumme (kein städtischer Eigenanteil, da externes Projekt der Art Braunschweig gGmbH): 60.000 Euro
Konzept Kulturraumzentrale Innenstadt
Kultur gilt angesichts des gegenwärtigen Strukturwandels der Innenstädte als eine der treibenden Kräfte für die Entwicklung der Innenstädte der Zukunft, die nach gegenwärtigen Prognosen von Mischnutzungskonzepten geprägt sein werden.
Das Projekt Kulturraumzentrale Innenstadt soll einen wesentlichen Beitrag leisten, das innerstädtische Kulturangebot langfristig zu erweitern und zu steuern. Hierbei soll u. a. auch die Nutzung von leerstehenden Immobilien einbezogen werden.
Voraussetzungen hierfür sind die Entwicklung eines strategischen Nutzungskonzepts für den innerstädtischen Kulturraum und die Planung einer Schaltstelle für seine Umsetzung: Eine „Kulturraumzentrale Innenstadt“, die auf der Basis des strategischen Nutzungskonzepts (Zwischen-)Nutzungen und Leerstandsbespielungen sowie Kunst im innerstädtischen öffentlichen Raum initiiert, vermittelt und ermöglichet und die Kunst- und Kulturschaffenden bei der Projekt-Durchführung berät.
Immobilienbesitzer*innen, Künstler*innen, Vertreter*innen von Interessengruppen der Bürgergesellschaft sowie relevanter Schnittstellen-Verwaltungseinheiten sollen an der Entwicklung des Konzepts beteiligt werden.
Projektvolumen: 50.000 Euro
Wettbewerb temporärer Architekturpavillon
In Analogie und Anlehnung an die temporären Architekturprojekte der Londoner Serpentine Gallery soll ein Wettbewerb für einen temporären Architekturpavillon in Braunschweig ausgelobt werden. Auf diese Weise soll in der Innenstadt ein ungewöhnlicher Veranstaltungsort für die Sommermonate geschaffen werden, der das künstlerische Potenzial der Stadt abbildet und Tourist*innen wie Braunschweiger Bürger*innen in die Innenstadt lockt. Der temporäre Architekturpavillon ist einerseits ein Kunstwerk, zum anderen soll er (multifunktionaler) Raum für ein Veranstaltungsprogramm sein.
Der Pavillon kann bestenfalls eine Brücke zwischen der Architekturgeschichte Braunschweigs und der Gegenwart sein. Als funktionales, temporäres Gebäude soll der Pavillon dazu beitragen, die Bedeutung der „Braunschweiger Schule“ sichtbar zu machen und gleichsam die aktuelle Kompetenz der Architektur Braunschweigs abbilden.
Projektvolumen: 50.000 Euro
Wirtschaftsdezernat
Citymanagement 2.0 für Innovationsthemen und Digitalisierungsprojekte
Markt- und Wettbewerbsanalyse Digitale Präsenz Braunschweig 2.0
Die Pandemie sowie die fortschreitende Digitalisierung aller Lebensbereiche hat das Besuchs-, Einkaufs- und Nutzungsverhalten der Gäste der Braunschweiger Innenstadt nachhaltig verändert, was besonders den Einzelhandel vor große Herausforderungen stellt. Um diesen Herausforderungen effektiv zu begegnen, soll basierend auf der 2016/2017 von der cima durchgeführten Studie eine erweiterte Markt- und Wettbewerbsanalyse zur digitalen Präsenz der Stadt Braunschweig inkl. Stadtverwaltung, Tochtergesellschaften sowie Braunschweiger Unternehmen im Rahmen des Projekts „Citymanagement 2.0“ durchgeführt werden.
Dabei sollen (als methodische Grundlage) die aktuellen Bedürfnisse von Kundinnen und Kunden sowie Händlerinnen und Händlern in allen innenstadtrelevanten Bereichen durch Online- und Vor-Ort-Befragungen ermittelt werden. Die gewonnenen Daten fließen in die modifizierte Studie mit ein und dienen zusätzlich zur Schärfung aktueller und Entwicklung neuer Maßnahmen im Citymanagement.
Projektvolumen: 83.300 Euro
Digitales Gamification-Projekt zur Steigerung der Aufenthaltsdauer und der Frequenzen in der Innenstadt
Mit Gamification wird die Anwendung von Elementen aus dem Spieledesign oder von Spielprinzipien im spielfremden Kontext bezeichnet. In der hier vorgestellten Projektidee sollen mittels spielerischer Elemente der Aufenthalt in der Innenstadt attraktiver gestaltet werden. Ziel ist es, die Innenstadt zu beleben, die Aufenthaltsdauer zu erhöhen und bestimmte POIs in der Innenstadt zu stärken. Braunschweiger:innen und Gästen aus dem Umland, die die Innenstadt schon kennen, soll mit dem Projekt eine neue Perspektive auf die Innenstadt ermöglicht werden. Tourist:innen und Tagesgäste können damit ganz individuell und zeitunabhängig die Innenstadt entdecken. Das Projekt soll als digitale Lösung umgesetzt werden.
Projektvolumen: 95.000 Euro
Veranstaltungen und Angebote zur Belebung der Innenstadt – Dinner in White
Den Braunschweigerinnen und Braunschweigern soll im Sommer 2022 an einem Sonntag die Möglichkeit gegeben werden, in Rahmen eines Dinner in White in kleinen Gruppen völlig unbekannte Menschen zu einer gemeinsamen Mahlzeit zu treffen. Dazu sollen in der Innenstadt rund 250 Tische aufgebaut werden, sodass bis zu 1.500 Braunschweiger:innen und Besucher:innen die Möglichkeit haben, andere Menschen kennenzulernen und sich beim Essen auszutauschen. Zusätzlich soll es ein Bühnenprogramm geben. Das Essen kann selbst mitgebracht werden, in Kooperation mit Braunschweiger Gastronom:innen können aber auch Cateringmöglichkeiten bestehen. Auch die Händler:innen in der Innenstadt haben die Möglichkeit, den Kund:innen entsprechende Angebote zu machen, denn nicht nur die Tischausstattung wird selber mitgebracht, sondern auch der Dresscode in Weiß ist vorgegeben. Die Veranstaltung soll identitätsstiftend sein, da die Teilnehmer:innen die eigene Innenstadt in einem ganz ungewöhnlichen Kontext erleben. Bereits 2015 fand „Braunschweig bittet zu Tisch“ mit rund 500 Braunschweiger:innen erfolgreich auf dem Magnikirchplatz statt, die Tische, die damals ebenfalls kostenlos zur Verfügung standen, waren in wenigen Minuten ausgebucht.
Projektvolumen: 75.000 Euro
Freizeitangebote zur Belebung der Innenstadt – Stadtgärten und -strand, Bewegungsangebote für Kinder und Jugendliche
Bereits 2015 haben Gärtnereien und Gartenbauunternehmen bei „Braunschweig blüht auf“ Garteninseln mitten in der Innenstadt kreiert. Auf geeigneten Innenstadtflächen wird im Sommer 2022 für mindestens vier Wochen erneut ein attraktives, kostenfreies Freizeitangebot geschaffen, das zur Belebung der Innenstadt beitragen soll. Dazu sind wieder Ruhe- und Erholungszonen wie Stadtgärten oder ein Stadtstrand geplant, es sollen aber auch Freizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche ergänzt werden, wie bspw. Spielflächen, Rampen für BMX-Sport oder Klettermöglichkeiten, sodass auch den jungen Menschen, die sich aktuell stark online orientieren, ein Anreiz zum Besuch der Innenstadt geboten wird. An den Wochenenden kann ein ergänzendes Kunst- und Kulturprogramm angeboten werden.
Projektvolumen: 125.000 Euro
Rollschuh-Disco auf dem Schlossplatz
Die Stadtverwaltung plant eine Rollschuh-Disco auf dem Schlossplatz. Diese könnte vom 22. bis zum 31. Juli stattfinden. Auf 800 Quadratmetern soll ein spezieller Boden ausgelegt, auf dem Besucherinnen und Besucher mit Rollschuhen fahren können. Rollschuhe in allen gängigen Größen sollen vor Ort kostenfrei ausgeliehen oder alternativ mitgebracht werden können. Tagsüber soll Musik laufen und abends sollen 200 funkgestützte Kopfhörer bereit stehen, damit Anwohnerinnen und Anwohner nicht gestört werden. Die Rollschuhbahn könnte den Plänen zufolge wochentags von 14:00 bis 21:00 Uhr und am Wochenende von 10:00 bis 21:00 Uhr geöffnet sein.
Strategisches Rahmenkonzept Innenstadt (Bewerbungsgrundlage "Resiliente Innenstädte")
Die Stadt Braunschweig hat sich erfolgreich um Fördermittel aus dem Programm "Resiliente Innenstädte" beworben. Voraussetzung zur Teilnahme an diesem Wettbewerbsverfahren war die Erstellung einer Innenstadtstrategie (strategisches Rahmenkonzept). Diese wurde im März 2022 vorgestellt und anschließend zusammen mit einem Budgetreservierungsantrag beim Land Niedersachsen eingereicht.
Aufgrund des engen Zeitplans hat die Braunschweig Zukunft GmbH die Erstellung dieser Strategie bereits im September 2021 ausgeschrieben und vergeben.
Basis für das Rahmenkonzept war das vorhandene ISEK. Das strategische Rahmenkonzept stellt einen strategischen und operationellen Rahmen dar, der die vorhandenen Konzepte, Entwicklungen, Papiere, Projekte usw. logisch verknüpft, Wechselwirkungen berücksichtigt, ihnen so eine schlüssige Struktur zur erfolgreichen Umsetzung gibt und auch fehlende Elemente/Maßnahmen aufgreift, die für ein schlüssiges Konzept notwendig sind. Dabei wurden neben der Stadtentwicklungsperspektive andere relevante Perspektiven eingenommen – etwa eine volks- bzw. immobilienwirtschaftliche, aber auch stadtplanerische oder kulturelle.
Des Weiteren wurden die Projekte und Ergebnisse des Innenstadtdialogs ebenfalls in der Strategie aufgegriffen. Dabei fanden auch Projekte und Aktivitäten externer Akteur:innen Eingang.
Projektvolumen: 41.500 Euro
Umwelt-, Stadtgrün-, Sport- und Hochbaudezernat
Begrünung des Schlossplatzes
Maßnahme: Pflanzung von voraussichtlich neun zusätzlichen Bäumen auf bisher versiegelten Flächen im Umfeld des Schlosses und ECE-Gebäudes. Davon sieben Bäume in großzügigen, begrünten Baumbeeten (595 m²) mit bienenfreundlichen Stauden- und Gräserpflanzungen, zwei Baumstandorte in Baumscheiben mit einem wasserdurchlässigen Kiesmaterial. Für die Baumpflanzungen werden sogenannte „Klimabäume“ verwendet, d. h. Baumarten, die geeignet sind, mit den sich in Folge des Klimawandels verschlechternden klimatischen Rahmenbedingungen zurecht zu kommen. Im Zuge der Maßnahme werden insgesamt circa 600 m² Fläche entsiegelt.
An sieben Baumstandorten werden die Einfassungen der Baumbeete mit Sitzangeboten kombiniert und schaffen dort - perspektivisch im Schatten der Bäume - attraktive Aufenthalts- und Verweilangebote.
Projektvolumen: 310.000 Euro
Entsiegelungsmaßnahmen
Maßnahme: Die Stadt plant in der baulich hochverdichteten Innenstadt, die klimatisch bereits hoch und zunehmend belastet sowie von Defiziten in der Versorgung mit vegetationsbestimmten Freiräumen geprägt ist, die Anlage mehrerer Pocketparks. Mit dem Konzept der Pocketparks soll der aufgezeigten siedlungsökologischen Belastungs- und Defizitsituation entgegengewirkt und die Attraktivität und Funktionalität der Innenstadt sowohl für die dortige Wohnbevölkerung, für die dort arbeitenden Menschen, für Innenstadtbesucher*innen aus Braunschweig und der Region wie auch für Tourist*innen zukunftsfähig aufgewertet und weiterentwickelt werden.
Im Vorgriff auf die in diesem Rahmen geplante Entwicklung von Pocketparks an den Standorten „Kannengießerstraße“ und „Bäckerklint“ sind dort als Sofortmaßnahme vorgezogene Flächenentsiegelungen geplant.
Entsiegelungsmaßnahmen sind regelmäßig mit aufwändigen Tiefbauarbeiten und Entsorgungskosten verbunden, um die notwendigen Voraussetzungen für die Herstellung von Vegetationsflächen und die Optimierung vorhandener sowie neuer Baumstandorte in den bisher stark versiegelten Bereichen überhaupt erst zu ermöglichen.
Wirkungen: Entstehung von versickerungsfähigen Flächen für die Aufnahme und Verdunstung von Regenwasser, Stärkung der Vitalität von Bestandsbäumen, Entstehung neuer Baumstandorte, Entstehung von insektenfreundlichen Grünflächen → Verbesserung des Stadtklimas durch mikroklimatische Wohlfahrtswirkungen in einer aufgrund großflächiger Versiegelung und Bebauung bioklimatisch stark belasteten Innenstadtlage (Verdunstung/ Beschattung durch Vegetation), Förderung der Biodiversität in der Stadt.
Projektvolumen: 105.000 Euro
Mobiles Grün
Maßnahme: Installation von Pflanzgefäßen in der Braunschweiger Innenstadt. Die Ausführung kann standortbezogen von kleineren, reinen Pflanzobjekten bis hin zu größeren Modulen, z. B. auch in Kombination mit Sitzgelegenheiten, variieren. Die Bepflanzung kann abhängig von Größe und Standort des zu begrünenden Objektes die gesamte Bandbreite von Stauden/ Gräsern bis hin zu solitären Großsträuchern oder ggf. auch kleinkronigen Bäumen abbilden. Auf die Verwendung bienen- und insektenfreundlicher Arten wird - neben anderen Eignungskriterien - bei der Artenwahl ein besonderes Augenmerk gelegt. Die Pflanzgefäße sollen ästhetisch ansprechend sein, ggf. auch mit künstlerischen Akzenten. In der Kombination mit Sitzgelegenheiten entstehen an den „Grünen Inseln“ attraktive Aufenthalts- und Verweilangebote. Entsprechend der Modellvielfalt liegen die Pflanzgefäße in einer großen Preisspanne, i. d. R. von 10.000 € bis 25.000 € (Komplettpreis incl. Bepflanzung).
Prioritär werden derzeit beispielhaft die Straßenzüge Damm und Waisenhausdamm hinsichtlich geeigneter Standortpotentiale für ‘Mobiles Grün‘ untersucht. In Abhängigkeit von den Prüfergebnissen und anderen Einflussfaktoren ist eine Ausdehnung der Untersuchung auf weitere Straßenzüge beabsichtigt. Nach der Standortfindung wird situationsbezogen das passende Pflanzgefäß/ Modul ausgewählt. Vorbehaltlich der noch erforderlichen abschließenden Prüfschritte wird hier die Realisierung von zunächst ca. 4 - 6 Elementen des ‘Mobilen Grüns‘ angestrebt.
Wirkungen: Entstehung von Mikrostandorten mit Substrat- und Grünvolumen für die Aufnahme und Verdunstung von Wasser, Entstehung von Grünelementen mit hoher Gestaltqualität und erholungswirksamen Aufenthalts-/ Verweilangeboten, Entstehung von bienen- und insektenfreundlichen Kleinstbiotopen → Verbesserung des Stadtklimas/ punktuelle mikroklimatische Wohlfahrtswirkungen in einer aufgrund großflächiger Versiegelung und Bebauung bioklimatisch stark belasteten Innenstadtlage (Verdunstung/ Beschattung durch Vegetation), Förderung der Biodiversität, Steigerung der Aufenthaltsqualität und Attraktivität der Innenstadt.
Projektvolumen: 100.000 Euro
Weitere Ideen
Im Rahmen des Dialogs zur Zukunft der Braunschweiger Innenstadt sind weitere Projektideen entstanden, die möglicherweise im Rahmen weiterer Förderprogramme des Landes, zum Beispiel dem Programm "Resiliente Innenstädte", gefördert und umgesetzt werden könnten.
Familien-Cafés mit Kinder- und Jugendbeteiligungsetage
Angedacht ist die Einrichtung eines Familien-Cafés in attraktiver Braunschweiger Citylage mit Charme und Strahlkraft als Treffpunkt für Eltern mit Kindern, mit fachkompetenten städtischen Ansprechpartner:innen und Fachkräften vor Ort, die rund ums Kind zu den verschiedensten Stichworten informieren, beraten, vermitteln und unterstützen können nebst einer Kinderbetreuung, z. B. für die Wahrnehmung eines kurzfristigen Termins ohne Kinder.
Daneben bzw. idealerweise darüber soll es eine Etage für Kinder-/Jugendbeteiligung geben, in der Veranstaltungen gemeinsam mit Kindern und/oder Jugendlichen zu spezifischen Themenstellungen durchgeführt werden (z. B. Kinderbeteiligung an der Planung von Spielplätzen oder Jugendkonferenz, etc.).
Darüber hinaus bietet die Beteiligungsetage Raum für andere Nutzergruppen, wie z.B. für Vorträge und Beratungen zu spezifischen Themen, z. B. Wiedereinstieg in den Beruf nach einer Kindererziehungspause, Lesungen, kleinere Veranstaltungen.
Der laufende Café-Betrieb soll inklusiv durch einen Kooperationspartner aus dem Feld der Behindertenhilfe erfolgen.
Gründerprogramm Innenstadt: Beratung und Begleitungsprogramm für innenstadtaffine Gründungsideen und -vorhaben
Der erste Schritt dieses Projekts wird der Ausbau der Gründungsberatung in der Innenstadt sein. Die Wirtschaftsförderung wird ein regelmäßiges, attraktives und sichtbares Angebot in der Innenstadt zur Erst- und themenbasierten Beratung für Gründungsinteressierte mit dem Hauptfokus Innenstadt schaffen. Die Beratung wird kooperativ mit Partnern aus dem Gründungsnetzwerk Braunschweig und weiteren Institutionen organisiert und durchgeführt. Es handelt sich um ein niedrigschwelliges Angebot, das im wiederkehrenden Rhythmus und mit wechselnden Themengebieten (abgedeckt durch die Kooperationspartner) für Gründende und Gründungsinteressierte in der Innenstadt bereitgestellt wird.
Für die Beratung wird zukünftig die Nutzung von Leerständen angestrebt. In der Anfangsphase können auch Räumlichkeiten der Kooperationspartner oder der Braunschweig Zukunft GmbH in der Innenstadt genutzt werden.
Der zweite Schritt umfasst eine zeitlich begrenzte Begleitung und Unterstützung von innovativen Geschäftsideen/Gründungen/Projekten mit dem Fokus Innenstadt.
Ziele dieses Projekts sind die Schaffung und Intensivierung von gemeinschaftlichen Unterstützungsangeboten für Gründende mit Fokus auf die Innenstadt, eine Attraktivierung der Innenstadt als Ansiedlungsort für Gründende und innovative Gründungsideen, die Bespielung von Leerflächen sowie die Steigerung der öffentlichen Wahrnehmung von Innenstadtbelangen und Gründungen.
Citymanagement 2.0 für Innovationsthemen und Digitalisierungsprojekte: Wissensplattform
Bereitstellung einer digitalen Wissens- und Informationsplattform für Händler:innen, um so ein orts- und zeitunabhängiges Informationsangebot zu digitalen Themen zu bieten. Beratungsgutscheine ergänzen das theoretische Angebot und ermöglichen die professionelle Klärung von individuellen Frage- und Problemstellungen in der täglichen Praxis.
*Sofortprogramm „Perspektive Innenstadt!“
Die Projekte werden als Teil der Reaktion der Europäischen Union auf die COVID-19-Pandemie finanziert und erhalten Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des Sofortprogramms „Perspektive Innenstadt!“. Mit dem Programm fördert das Niedersächsische Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung Projekte und Konzepte zur Innenstadtentwicklung. Insgesamt umfasst es gut 120 Millionen Euro und speist sich aus der Aufbauhilfe REACT EU (Recovery Assistance for Cohesion and the Territories of Europe), mit der die Europäische Union dabei unterstützt, die Folgen der Corona-Pandemie zu bewältigen.