Vorstand Kulturrat

+++ Die Sprecher*innen und die Geschäftsstelle

Am 22. Januar 2024 wurde im Rahmen der 2. Vollversammlung der Braunschweiger Kulturschaffenden der 1. Vorstand des Braunschweiger Kulturrats gewählt.

Der Vorstand hat folgende Sprecher*innen gewählt:

Andreas Bucklisch und Ellen Brüwer 

Die Geschäftsstelle liegt bei Bettina Gierke

Kontakt: kulturrat3landesmuseende 


+++ Der Vorstand des Braunschweiger Kulturrat stellt sich vor


Ellen Brüwer

Kategorie 3, Kultureinrichtungen des Landes

Was möchte ich für wen erreichen?

Ich möchte mich für ein starkes Netzwerk der Kultur in Braunschweig einsetzen, das genreübergreifend Themen bündelt, Bedürfnisse adressiert, Wege ebnet. Die Stadt hat eine lebendige, vielfältige Kulturszene. Ihr durch intensiven Austausch und einen gemeinsamen Auftritt (noch) mehr Sichtbarkeit und Teilhabe zu verschaffen, ist für mich ein zentrales Ziel des Kulturrats. 

Was mache ich gerade im Kulturbereich dieser Stadt? 

Ich bin seit 2017 am Staatstheater Braunschweig als Referentin der Generalintendantin, Dagmar Schlingmann engagiert und schätze es sehr, an einer Schnittstelle zwischen Kunst, Organisation und Administration, zwischen den verschiedenen Sparten und dem Gesamtprofil tätig zu sein.  

Was ist mein kultureller Hintergrund?

Ich habe Kunstgeschichte, Theaterwissenschaften und Germanistik studiert, war an Theatern in Stuttgart, Essen und Saarbrücken für den Bereich Kommunikation & Marketing verantwortlich und habe als Lehrbeauftragte der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft Seminare zur Theatergeschichte und -praxis geleitet. 


Andreas Bucklisch

Kategorie 2, Künstler*innengruppen, Interessenvertretungen, Einzelkünstler*innen

Was möchte ich für wen erreichen?

Ich möchte speziell die Interessen von Jugendlichen, aber auch von jungen Erwachsenen und professionellen Künstler:innen aus dem Bereich Hip-Hop (Rap/Producing, Graffiti, Breaking/Tanz, DJing etc.) und Pop, vertreten. Im Klartext bedeutet dies, die Bedürfnisse der Künstler:innen im richtigen Kontext zu verstehen, zu kommunizieren, zu platzieren und zu realisieren. Im gleichen Atemzug müssen die entsprechenden Hilfsangebote und Netzwerke zur Verfügung gestellt werden. Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene brauchen eine Stimme im Kulturrat.

Was mache ich gerade im Kulturbereich dieser Stadt?

Ich organisiere mit meinem sozialausgerichteten Rap-Projekt k·now·ledge Workshops und Kurse, sowie spezielle Rap-Projekte in den Ferienzeiten. Über das Projekt habe ich letztes Jahr zusammen mit der Fotografin Mel Rangel die Ausstellung „Was du siehst – Perspektiven einer Hip-Hop Jugendbewegung“ realisieren können, die aus einer Jugendbegegnung aus dem Jahr 2022 zwischen Braunschweig und Catania (Italien) entstanden ist. Ich arbeite eng mit dem Kulturpunkt West, der musischen Akademie im CJD Braunschweig, sowie dem JUZ-Mühle, dem städtischen Tonstudio Löwenhertz oder auch dem Jugendring e.V. zusammen. Ich habe hunderte von Konzerten realisiert und teilweise auch mit oder selbst organisiert. 

Ich unterstütze etliche Musik-Künstler:innen sich selbst in ihrer Kunst zu verwirklichen in dem ich ihnen die Möglichkeit biete in meinem Tonstudio kostenlos aufzunehmen und ich ihnen meine Netzwerke zur Verfügung stelle. Ich drehe zudem professionelle Musikvideos für lokale Künstler:innen und halte sie in authentischen Fotografien fest. Ich bin seit 2009 tief in der Braunschweiger Hip-Hop Kultur verwurzelt.

Was ist mein kultureller Hintergrund?

Seitdem ich 14 bin, schreibe ich Songs und kann mich heute, 22 Jahre später, einen professionellen Songwriter nennen. Ich bin seit 2013 professioneller Rap-Künstler und veröffentlichte von 2014 bis heute 2 Studioalben, 4 EPs und unzählige Singles und Musikvideos. Mit dem Beatmaking fing ich im Jahr 2016 an und produziere mittlerweile für (namhafte) Rap-Artist aus ganz Deutschland und Italien. Neben der lokalen Hip-Hop Szene bin ich auch gut mit der sizilianischen vernetzt.

Seit 2015 bin ich offiziell freischaffender Künstler und arbeitete von 2015-2020 als Dozent bei Rapflexion. 2020 gründete ich mein eigenes Projekt k·now·ledge und bin bundesweit an Schulen, sozialen und kulturellen Einrichtungen, sowie Jugendzentren mit Rap-Projekten tätig. Seit 4 Jahren engagiere ich mich zu dem ehrenamtlich im sozialschwachen und statistisch gesehen kriminellsten Viertel Italiens Librino, ein Stadtteil südöstlich der Stadt Catania auf Sizilien. Dort arbeite ich eng mit dem Verein Musica insieme a Librino zusammen und konnte schon viele Projekte realisieren.


Sophie Delest

Kategorie 1, Freie Projekte, Off-Räume, Vereine und Festivals

Was möchte ich für wen erreichen?

Bessere Integration der multikulturellen Gesellschaft Braunschweigs durch Kultur, vor allem im Theaterbereich. Zurzeit haben die nach Deutschland Zugekommenen praktisch nur im Rahmen von Förderprojekten und im Bereich der Freien Szene die Möglichkeit, ihre Sichtweise auf aktuelle gesellschaftliche Probleme und die für sie relevanten Themen auf der Bühne zu thematisieren. Es liegt mir daran, dass auch Migranten als vollberechtigte Akteure im Theaterbereich mitwirken, sowohl als Stückproduzenten wie auch als Empfänger, denn die bisherigen Spielpläne des Staatstheaters sind vor allem für gebürtige Deutsche und Personen mit einem entsprechenden bildungsbürgerlichen Hintergrund zugänglich.

Was mache ich gerade im Kulturbereich dieser Stadt?

Nach meinem Umzug nach Braunschweig im Herbst 2017 habe ich eine Form des gesellschaftlich engagierten Theaters gegründet, im Rahmen dessen große Gruppen unserer multikulturellen Gesellschaft bei der Entwicklung von Theaterstücken aktiv mitwirkten. Dies heißt jedoch nicht, dass es sich hierbei um ein Amateurtheater handelt, denn zum Schluss werden die Stücke oft auch von professionellen Schauspieler gezeigt und fast jedes von ihnen wurde für verschiedene internationale Theaterfestivals qualifiziert. Meine Arbeitsmethode wird als innovativer Zugang zum Theater in multikulturellen Gesellschaften von Wissenschaftlern im Theaterbereich und von der wichtigsten Theaterinstitution Polens, dem Polnischen Theater Institut, wahrgenommen, so dass ich seit mehr als einem Jahr regelmäßiger Gast auf verschiedenen wissenschaftlichen Konferenzen zum Thema Migrantentheater und interkulturelle Integration mittels des Theaters bin und als Mitglied des Programmrates im Haus der Kulturen mitwirke.

Was ist mein kultureller Hintergrund?

Ich bin studierte Germanistin mit Spezialisierung in den Bereichen Landeskunde und Kulturwissenschaft, Schwerpunkte: Theater und Film; Übersetzerin; Methodik und Didaktik der deutschen Sprache. Parallel zum Studium absolvierte ich verschiedene künstlerische Ausbildungen in den Bereichen der bildenden Künste und des Tanzes bei verschiedenen professionellen Künstlern (u.a. bei der Dekanin der Höheren Schule für Kunst- und Design in Lodz). Die erworbenen Fähigkeiten setze ich seit Jahren in verschiedenen Integrationsprojekten um.


Bettina Gierke

Kategorie 3, Kommunale Kultureinrichtungen sowie Kultureinrichtungen des Landes 

Was möchte ich für wen erreichen?

Ich möchte erreichen, dass sich alle Stakeholder im Bereich Kultur der Stadt Braunschweig gut miteinander vernetzten. Ich fände es gut, wenn Projekte in Braunschweig entstehen, aus denen sich Synergieeffekte für andere am Projekt nicht initial-beteiligte Personen und Institutionen ergeben. Braunschweig hat ein tolles kulturelles Potential, es wird so viel in Sachen Kultur hier schon auf die Beine gestellt. Mir wäre daran gelegen, diese Möglichkeiten und Angebote für viele Menschen zugänglich zu machen und dafür Begeisterung zu wecken. 

Was mache ich gerade im Kulturbereich dieser Stadt?

Ich bin zurzeit am Braunschweigischen Landesmuseum angestellt und leite dort die Abteilung Sammlung und Forschung. Ich und mein Team befassen uns mit Fragen rund um das Thema sammeln, bewahren und dokumentieren von Objekten und deren Geschichten. 

Was ist mein kultureller Hintergrund?

Ich bin aufgewachsen in einem kleinen Dorf im Land Brandenburg, hatte das große Glück ein wenig die große weite Welt während meiner Zeit in London kennenzulernen, bevor es mich nach Braunschweig verschlagen hat. 


Andreas Jäger

Kategorie 2, Künstler*innengruppen, Interessenvertretungen, Einzelkünstler*innen 

Was möchte ich für wen erreichen?

Für alle Künstler in Braunschweig eine Vertretung schaffen, mit dem Ziel, dass Kultur im Alltag sichtbarer wird und vor allem auch als Wirtschaftsfaktor begriffen wird, der in dieser Stadt bislang leider nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt. Als Vertreter im Kulturrat möchte ich uns Künstler und alle Institution zusammenbringen, denn nur gemeinsam können wir sichtbar werden. Auch möchte ich die Kommunikation zwischen allen Kunstschaffenden verbessern, um dann auch wiederum besser mit der Politik kommunizieren zu können. Wir müssen gemeinsam über unseren Tellerrand schauen, und ohne uns selbst zu wichtig zu nehmen, wichtig sein!

Was mache ich gerade im Kulturbereich dieser Stadt?

Ich bin seit 1998 als Solo-Schauspieler in der Region unterwegs, mit Lesungen, Gast-Engagements und eigenen Projekten wie „Poesie am Portikus“ 

Was ist mein kultureller Hintergrund?

Geboren in Braunschweig, erste Bühnenschritte 1979 im Staatstheater Braunschweig, Schauspielausbildung in Hamburg, nach diversen Engagements seit 1998 wieder in Braunschweig, seither freischaffender Schauspieler, Sprecher, Redner und Moderator.


Alea Kratschmer

Kategorie 1, Freie Projekte, Off-Räume, Vereine und Festivals 

Was möchte ich für wen erreichen?

RENE ist ein junges Theater- und Performancefestival von und für den Nachwuchs, das die Vernetzung von Studierenden der Darstellenden & Performativen Künste in Niedersachsen verfolgt und einen öffentlichen Rahmen bietet, die künstlerischen Arbeiten und Auseinandersetzungen mit einem breit gefächerten Publikum zu teilen.
Diese konkreten Anliegen des Festivals sind RENE ebenso in Bezug auf den Kulturrat von Bedeutung: Wir streben ein produktives Vernetzen verschiedenster Positionen des Kulturbetriebs an, was aus unseren Erfahrungen heraus für ein anzustrebendes gemeinsames Vorankommen, Weiterdenken und Empowern essentiell ist, und wollen insbesondere jungen Kulturschaffenden - dem Nachwuchs - Räume schaffen, Stimmen geben und noch stärken in die Kulturszene Braunschweigs einflechten.

Was mache ich gerade im Kulturbereich dieser Stadt?

RENE geht nach der erfolgreichen ersten Ausgabe im Sommer 2022 vom 01.-07.07.2024 in die zweite Runde und bringt dafür Erfahrungswissen aus dem ersten Mal sowie neu gewonnene Eigenständigkeit und die Möglichkeit zur Selbstfinanzierung durch die eigenständige Gründung des Verein “Kunst in Aktion e.V.“ mit.
Hauptspielort des Festivals ist das LOT-Theater, womit RENE jungen Kulturschaffenden einen Einblick in die professionelle Freie Szene in Niedersachsen eröffnet und eine etablierte Bühne bietet; Workshopangebote, Vermittlungsformate und ein spannendes Rahmenprogramm auf dem Festicalcampus vor der HBK sollen zudem die Nachwuchs-Szene miteinander vernetzen, um voneinander zu lernen, sich zu ermutigen und Kompliz*innen zu werden.
Von der Nachwuchs-Szene für die Nachwuchs-Szene geplant, ist RENE ein Festival des Ausprobierens und der Professionalisierung.

Was ist mein kultureller Hintergrund?

Das RENE-Team besteht aus engagierten Studierenden des Darstellenden Spiels an der HBK Braunschweig, die sich für und durch RENE zusammengefunden haben. Neben
unseren geteilten kulturellen Hintergrund durch die Gründung und Durchführung des RENE-Festivals (in den Bereichen der Vereinsgründung, des Veranstaltungsmanagements, der künstlerischer Kuration usw.) bringen wir zudem als Einzelpersonen sich gegenseitig ergänzend voranbringene diverse Perspektiven durch unsere individuellen künstlerische Praxen und kulturellen Engagements mit ein: So bewegen wir uns u. a. in den Bereichen der (kollektiven) Performance- sowie Theaterarbeit (z. B. in den Performancekollektiven cindy+cate oder KIOSK WIGA) und Theaterpädagogik (u. a. am TPZ, im Theater Münster oder Forschungs- und Fundus Theater Hamburg), im Bereich der künstlerischen Assistenz und Mitarbeit (z. B. im Staatstheater Braunschweig oder bei COMMEDIA FUTURA in der Eisfabrik Hannover) und Veranstaltungsorganisation (darunter die Organisation der
Veranstaltungsreihe Club Molli im Nexus) sowie im Rahmen des diskriminierungskritischen und queeren Aktivismus (z. B. durch Mitarbeit in der Diskriminierungskritischen Arbeitsgruppe am Institut für Performative Praxis, Kunst und Bildung oder im queeren Aufklärungs- und Bildungsprojekt SCHLAU Braunschweig).


Christiane Mielke

Kategorie 4, Institutionell durch den Fachbereich Kultur und Wissenschaft geförderte Einrichtungen in freier Trägerschaft 

Was möchte ich für wen erreichen?

Ich möchte dabei mitwirken, dass die Stadt Braunschweig eine diverse Kulturlandschaft hat. Dabei ist mir der Vernetzungsgedanke sehr wichtig. Wie können die unterschiedlichen kulturellen Akteur:innen in eine gute Zusammenarbeit kommen.

Was mache ich gerade im Kulturbereich der Stadt?

Ich bin Geschäftsführerin des Kulturzentrums Brunsviga. Als Soziokulturelles Zentrum in der Stadt möchten wir gerne mit Kooperationsprojekten Synergieeffekte für eine vielfältige Kulturlandschaft nutzen. 

Was ist mein kultureller Hintergrund?

Ich arbeite seit Jahrzehnten in soziokulturellen Zusammenhängen. War 6 Jahre als Beraterin des Landesverbandes Soziokultur Niedersachsen aktiv. Kenne daher die Szene in Braunschweig gut, aber habe auch einen Blick über den Tellerrand auf ganz Niedersachsen. Meine Kenntnisse in Fragen der Fördermittel-Akquise und des Vereinsrechts teile ich auch weiterhin gerne mit den Kollegen und Kolleginnen in Braunschweig.

 


Thorsten Rinke

Kategorie 4, Institutionell durch den Fachbereich Kultur und Wissenschaft geförderte Einrichtungen in freier Trägerschaft

Was möchte ich für wen erreichen?

- Die Offenheit und kulturelle Vielfalt in der Stadt Braunschweig und im Braunschweiger Land fördern!

- Die vertrauensvolle Kooperation zwischen den Kultureinrichtungen untereinander weiterentwickeln und stärken

- Die Zusammenarbeit mit der Stadt Braunschweig und Braunschweiger Land entwickeln und stärken.

Das bedeutet:

o die Vernetzung untereinander ausbauen

o die Interessen der Kulturschaffenden bündeln

o Synergien nutzen

- Ziel ist die sichtbare Etablierung des Kulturrats im Ausschuss für Kultur und Wissenschaft und die Einbeziehung, Teilhabe und Mitsprache bei Themen der Kultur, kultureller Projekte und Institutionen

Was mache ich gerade im Kulturbereich dieser Stadt?

Aktuell verantworte ich als ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender das Braunschweig International Film Festival. Das Publikumsfestival findet im Jahr 2024 zum 38. Mal statt, ist das älteste Filmfestival Niedersachsens und mit ca. 300 Fachbesucher:innen ein bedeutender Tourismus- und Wirtschaftsfaktor für die Stadt Braunschweig und die Region.

Daneben bin ich aktiv im Kulturforum der Kontinuitätsgeförderten Einrichtungen, im AAI und im ATB sowie in der KreativRegion e.V.

Was ist mein kultureller Hintergrund?

Seit 2019 bin ich ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender des Int. Filmfest Braunschweig e. V., seit 2007 Mitglied des Festivalteams. Regelmäßig besuche ich nationale und internationale Filmfestivals (z.B. Cannes, Venedig und Locarno) und Kunstschauen (z.B. Documenta Kassel und Biennale). Über die Jahre habe ich mir ein solides Netzwerk in der Filmbranche aufgebaut und nutze diese Kontakte zu deutschen Filmschaffenden für das Braunschweiger Film Fesival.

Darüber hinaus bin ich stellvertretender Sprecher des FESTIVALNETZWERKS NIEDERSACHSEN und Mitglied in der DEUTSCHE FILMAKADEMIE.

Bereits im Studium war ich Mitbegründer eines Studentenkinos in Kassel.

Hauptberuflich bin ich Entwicklungsingenieur bei der Volkswagen AG.


von li nach re: Christiane Mielke, Thorsten Rinke, Ellen Brüwer, Bettina Gierke, Andreas Jäger, Andreas Bucklisch, Alea Kratschmer, Sophie Delest

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