28.10.2002 - Bus überrollt Wartehäuschen

Am Samstag, 26.10.02 um 18:06 Uhr wurde die Feuerwehr Braunschweig unter dem Stichwort "Person unter Bus" alarmiert. An der Einsatzstelle in der Braunschweiger Straße in Rautheim trafen als erste Fahrzeuge der Inspektionsdienst, das Hilfeleistungslöschfahrzeug und der Rettungswagen der Feuerwache Süd gegen 18:12 Uhr ein. Der Einsatzleiter fand einen dreiachsigen Gelenkbus vor, der auf den zunächst nicht erkennbaren Resten eines Wartehäuschens zum Stehen gekommen war. Ein schwerverletzter Mann, der sich aus eigener Kraft unter dem Bus hervorziehen konnte, wurde betreut.
Unterhalb des Fahrzeuges waren zunächst 3 weitere Personen zu erkennen, die unter dem Bus in den Resten des Wartehäuschens eingeklemmt waren. Die übrigen Fahrzeuge des Rüstzuges, der Direktionsdienst, Vorausrüstwagen, Rüstwagen, Feuerwehrkran und Rettungswagen sowie ein Fahrzeug des, THW Ortsverein Braunschweigs, welches im Rahmen eines Wachpraktikums zufällig auf der Hauptwache der Feuerwehr anwesend war, erreichten die Einsatzstelle um 18:16, der erste Notarzt traf gleichzeitig ein. Der Verletzte wurde vom Rettungsdienst übernommen, der Notarzt begann mit der Erstversorgung der noch eingeklemmten Unfallopfer, soweit dies möglich war.
Die von den ersten Einsatzkräften bereits eingeleiteten Rettungsmaßnehmen konnten nun wirksam fortgeführt werden, hierbei leisteten auch die Freiwilligen Feuerwehrkräfte der Ortsfeuerwehr Rautheim Hilfe. Nachdem der vordere Teil des Gelenkbusses mit Lufthebern angehoben wurde, konnte zunächst eine Person hervorgezogen werden, die jedoch den Aufprall und das vermutlich nachfolgende Überrollen durch den Bus nicht überlebt hatte. Eine junge Frau wurde kurz danach schwer verletzt gerettet. Inzwischen waren 2 weitere Rettungswagen und ein weiterer Notarzt eingetroffen.
Schwierig gestaltete sich die Rettung der letzten unter dem Bus eingeklemmten Patientin. Die vorgesehenen Anhebepunkte des Busses waren nicht zugänglich, so dass die Einsatzkräfte hier auch mit Hilfe des Feuerwehrkranes improvisieren mussten. Gegen 18:45 Uhr war auch diese Person befreit. Der Rettungsdienst, zu dem auch noch ein dritter Notarzt aus Helmstadt gestoßen war, hatte nun drei Schwerverletzte Patienten zu versorgen.
Als weiterer Patient war der Fahrer des Busses eingestuft, der zwar äußerlich nahezu unverletzt schien, jedoch unter erheblichem Schock stand. Eine Schwangere, die den Unfall aus nächster Nähe beobachten hatte, wurde in einem Fahrzeug der Feuerwehr betreut. Zunächst noch vermisst und gesucht wurde der offenbar einzige Fahrgast des Busses, der sich nach Zeugenaussagen "schwer verwirrt" vom Unfallort entfernt hatte. Dieser Mann kehrte jedoch nach ca. 30 Minuten an die Einsatzstelle zurück, er wurde ebenfalls von einem Notarzt untersucht, war jedoch unverletzt.
Insgesamt sind somit 3 Schwerverletzte Personen, 2 unter Schock stehende Personen und 1 Toter Opfer des Unfalls geworden. Nach Koordination der Zielorte wurden fünf Patienten in verschiedenen Braunschweiger Krankenhäusern versorgt. Notfallseelsorger betreuten die geschockten Patienten, insbesondere den Fahrer des Gelenkbusses, aber auch die Einsatzkräfte.
Der Unfall ist nach ersten Informationen anscheinend auf eine plötzlich auftretende gesundheitliche Beeinträchtigung des Busfahrers zurückzuführen, der dadurch die Gewalt über sein Fahrzeug verloren hatte. Nach Einschätzung der Feuerwehr dürfte der Bus mit mindestens 30 km/h das Wartehäuschen überrollt haben.
Die Bergung des Busses von den Stahlresten des Wartehäuschens mit Hilfe des Feuerwehrkranes, Beseitigung der Reste des Wartehäuschens und die sonstigen Aufräumarbeiten an der Einsatzstelle dauerten noch bis 20:30 Uhr an.

Erläuterungen und Hinweise