Um 03:40 Uhr liefen mehrere Anrufe in der Integrierten Regionalleitstelle ein - es wurde ein Feuer in der Leonhardstraße gemeldet. Die Anrufer teilten mit, dass vermutlich noch Personen im Gebäude waren. Mit dem Einsatzstichwort „Feuer - Menschenleben in Gefahr" wurden daraufhin zunächst ein Löschzug der Berufsfeuerwehr, die Ortsfeuerwehr Innenstadt, zwei Rettungswagen und ein Notarzt alarmiert. Eine weitere präzise Information durch bereits vor Ort eingetroffene Polizeieinheiten „Starke Rauchentwicklung - Feuer droht auf Dachstuhl überzugreifen" veranlasste die Disponenten auch zur Alarmierung des zweiten Löschzuges der Berufsfeuerwehr. 

Sieben Minuten nach der Alarmierung meldeten sich die ersten Einheiten am Einsatzort. Dem zuerst an der Einsatzstelle eintreffenden Direktionsdienst bot sich folgendes Bild: 2 Personen machten sich auf der rauchverhangenen Straßenseite im 1. Obergeschoss bemerkbar. Es wurde die sofortige Rettung über eine Drehleiter eingeleitet. 

Auf der rechten Gebäudeseite schlugen die Flammen bereits aus zwei Zimmerfenstern in den Dachüberstand hinein. Mit einem C-Rohr konnte hier schnell und wirkungsvoll der Überschlag des Feuers auf den Dachstuhl verhindert werden. 

Eine dritte Person wurde bereit von Polizisten betreut - diese wurde dem Rettungsdienst übergeben. Eine vierte Person wurde vom im Innenangriff mit einem weiteren C-Rohr vorgehenden Trupp in einer Wohnung schlafend vorgefunden und ebenfalls ins Freie gebracht. Das gesamt Gebäude wurde intensiv abgesucht. Gleichzeitig wurde mit einem Überdruckbelüftungsgerät der Brandrauch aus dem Gebäude gedrückt. 

Mehrere Personen - auch ein Kind - konnten sich selbst (barfuß) aus dem Erdgeschoss ins Freie retten. Sie wurden in einem beheizten Löschfahrzeug von einer Rettungswagenbesatzung betreut. 

Nachalarmiert wurden zwei weitere Rettungswagen, davon einer aus dem Landkreis Wolfenbüttel. Eine Notfallseelsorgerin wurde zur Betreuung der Betroffenen angefordert und eingesetzt. 

Aufgrund der Information des über die Drehleiter geretteten jungen Paares, dass ihr „Baby" noch in der Wohnung sei, wurden die Rettungskräfte besonders belastet. Es stellte sich aber sehr schnell heraus, dass mit „Baby" kein Kleinkind, sondern der Hund des Paares gemeint war. Das friedliche Tier konnte dann ebenfalls schnell über die Drehleiter gerettet werden. Der ebenfalls angeforderte Tierschutz übernahm das Tier. Auch drei gerettete Leguane wurden vom Tierschutz übernommen. 

Die Ortsfeuerwehr Innenstadt übernahm im Anschluss an die Rettungs- und Löscharbeiten die Brandsicherheitswache. Ein Zimmer war stark ausgebrannt, weitere durch Rauch beschädigt. Die Feuerwehr schätzt den Schaden auf 80.000 €. Hinsichtlich der Brandursache müssen die polizeilichen Ermittlungen abgewartet werden. 

Zur Sicherstellung des Brandschutzes in der Stadt wurde der Löschzug 81 der Freiwilligen Feuerwehr Braunschweig zur Besetzung der Hauptwache alarmiert.