25.03.2006 - Braunschweiger Einsatzkräfte an großer WM-Übung in Hannover beteiligt

30 braunschweiger Führungskräfte der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr, der Hilfsorganisationen und ein Leitender Notarzt unterstützten die Großübung „Kopfball 2006“ in der AWD-Arena in Hannover. Ihre Aufgabe war die Koordination des Rettungsdiensteinsatzes zur medizinischen Sichtung der Betroffenen, zur Erstversorgung und zum anschließenden Transport in Kliniken in Hannover.

Der Übung lag die folgende Ausgangssituation zugrunde: Bei einem WM-Spiel ist es im Stadion zu einer Explosion gekommen. In einigen Tribünenblöcken gibt es danach starke Rauchentwicklung. Ein zunächst unbekanntes giftiges Gas ist ausgetreten.

Um das Szenario wirklichkeitsnah darzustellen wurden mehr als 500 Verletztendarsteller realistisch geschminkt. Sie lagen nach der Explo-sion, die sich gegen 11 Uhr ereignete, in den Rängen der AWD-Arena und warteten auf Hilfe. Eine Vielzahl von Helfern kümmerte sich um die „Verletzten“. Notärzte führten zunächst erste Sichtungen durch und kennzeichneten die „Verletzten“, die vorrangig gerettet werden mussten. Weniger stark Betroffene mussten zunächst noch auf weitere Hilfe warten. Ein Teil der Betroffenen war bei dem Ereignis mit einer Chemikalie kontaminiert (verschmutzt) worden. Diese „Patienten“ wurden durch Feuerwehrleute mit Chemikalienschutzanzügen gerettet und vor der medizinischen Behandlung dekontaminiert (gereinigt). Zu diesem Zweck wurden zwei sogenannte Dekon-Plätze aufgebaut. Nach der Rettung aus dem Stadion wurden die Patienten zu einem der in kürzester Zeit errichteten fünf Behandlungsplätze gebracht und dort medizinisch erstversorgt. Anschließend wurde der zügige Transport in die Krankenhäuser organisiert.

Als erstes Resümee wurde von den Übungsbeobachtern festgestellt, dass die gesetzten Übungsziele erfüllt worden sind. Insbesondere das Ziel, alle Patienten innerhalb von 120 Minuten zu retten und zu versorgen, wurde bereits nach 100 Minuten erreicht. Die Transportorganisation; mehr als 300 Fahrzeuge waren bei der Übung eingesetzt – lief ohne größere Probleme.

Der für die Feuerwehr zuständige Dezernent der Landeshauptstadt Hannover, Stephan Weihe, dankte den Einsatzkräften aus Braunschweig persönlich für ihren erfolgreichen Einsatz.

Hintergrundinformation:

Die nationalen Sicherheitsgarantien der Bundesrepublik Deutschland zur Fußball-WM sehen unter anderem vor, dass sich alle Ausrichter auf Situationen mit Verletzten in einer Größenordnung von zwei Prozent der jeweiligen Stadionkapazität vorbereiten müssen. Die Feuerwehr hat hierzu Einsatzpläne erstellt, welche die rettungsdienstliche Versorgung von bis zu 1000 Personen vorsehen. In den Planungen für den Austragungsort Hannover sind Einsatzkräfte der Feuerwehren, des THW, der Hilfsorganisationen ASB, DRK, JUH und MHD aus ganz Niedersachsen eingebunden.

Die Feuerwehr Braunschweig hat bereits vor über zehn Jahren ein Konzept zur Bewältigung eines Massenanfalls von verletzten oder erkrankten Personen entwickelt. Zur Bewältigung dieser Situationen kommen die örtlichen Einheiten der Hilfsorganisationen ASB, DRK, JUH und MHD gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr und Freiwilligen Feuerwehr zum Einsatz. Inzwischen haben sich die umliegenden Landkreise Helmstedt, Peine und Wolfenbüttel und die Städte Salzgitter und Wolfsburg an dieses bewährte System angeschlossen. Auch die umfangreichen Erfahrungen mit diesem System trugen dazu bei, dass der Feuerwehr Braunschweig die Einsatzabschnittsleitung Rettungsdienst im Rahmen des Sicherheitskonzeptes der Landeshauptstadt Hannover zur WM 2006 übertragen wurde. Für einen tatsächlichen Notfall an einem der Spieltage in Hannover werden die braunschweiger Einsatzkräfte zum Teil in Hannover in Bereitschaft stehen oder in Braunschweig im Zustand der „Alarmwarnung“ verfügbar sein.

Ansprechpartner: Branddirektor Karsten Göwecke

 

Einsatzabschnittsleitung der Feuerwehr Braunschweig an der AWD Arena© Stadt Braunschweig Fachbereich Feuerwehr

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