16.11.2006 - Technische Universität - Behälter mit Säure geplatzt

Gegen 15:40 Uhr kam es im Chemikalienbunker der TU Braunschweig, am Institut für Pharmazeutische Technologie, Meldelsonstraße 1, aus noch ungeklärter Ursache zum Zerplatzen eines 20 Liter fassenden Behälters mit Säureabfällen. Die explosionsartig im Raum verteilten Säuredämpfe führten zur Auslösung der Brandmeldeanlage, die Feuerwehr war um 15:47 Uhr mit dem Gefahrstoffzug vor Ort.  Lehrkräfte und Studenten hatten das Gebäude bereits verlassen, Personen kamen nicht zu Schaden. Der interne Notfallplan des Institutes hat sich erneut bewährt.

Die Erkundung der Feuerwehr ergab starken Säuregeruch am Eingangsbereich des Chemikalien-bunkers. Die Einsatzstelle wurde weiträumig abgesperrt. Eine Gefährdung Außenstehender konnte ausgeschlossen werden. Fachkräfte der TU standen unmittelbar zur Beratung der Einsatzkräfte zur Verfügung.

Mit gasdichten Chemikalien-Schutzanzügen ausgerüstete  Mitarbeiter der Feuerwehr drangen in den Bunkerraum ein, und banden zunächst Säure-reste auf dem Fußboden des Raumes mit Chemikalien-binder. 
Danach wurden die im Bunker befindlichen Behälter umgeschichtet und auf Beschädigungen untersucht. Da sich schon früh ein personalintensiver Einsatz abzeichnete, wurde um 16:01 Uhr der ABC-Zug der Feuerwehr nachalarmiert.  Dieser wird von der Freiwilligen Feuerwehr zum Einsatz gebracht.

Nach etwa einer Stunde Einsatzzeit, in der insgesamt 6 Mitarbeiter der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr unter Chemikalien-Schutzanzügen eingesetzt wurden, konnte der zerplatzte Behälter geborgen werden. Der Speziell zugelassene Kanister war offensichtlich durch Druckaufbau aufgrund chemischer Reaktionen von Innen zerstört worden. Selbst für die Wissen-schaftler des Instituts ist noch rätselhaft, wie es dazu kommen konnte.

Die unter Chemikalien-Schutzanzügen arbeitenden Mitarbeiter wurden auf dem zum Gefahrstoffzug gehörenden Dekontaminationsplatz von anhaftenden Säureresten gereinigt. Hierzu werden die Feuer-wehrmänner in einer transportablen Dusche mitsamt den Anzügen mit Wasser und Netzmitteln abgeschrubbt. Danach kann der Anzug ohne Gefährdung der Einsatzkräfte abgelegt werden. Eine gründliche Endreinigung und Überprüfung der Chemikalien-Schutzanzüge erfolgt im Feuerwehr-Service-Zentrum der Südwache. Das mit Säureresten verunreinigte Waschwasser wurde über die Neutralisationsanlage des Institutes entsorgt.

Gegen 17:30 war die Gefahr beseitigt. Der Einsatz war um 18:30 beendet. Die Einsatzstelle wurde verschlossen und an einen Verantwortlichen der TU übergeben. Die Endreinigung wird durch ein Unternehmen durchgeführt.

Insgesamt waren  34 Feuerwehrmitarbeiter im Einsatz. Es wurden 6 gasdichte Chemikalien-Schutzanzüge und 8 Spritzschutz-Anzüge eingesetzt.
Insgesamt wurden 8 Atemschutzgeräte und 2 Atemfilter eingesetzt.

Einsatzleiter: LtdBD Hans-Joachim Gressmann

 

Im Außenbereich wurde ein Dekontaminationsbereich aufgebaut© Stadt Braunschweig, Fachbereich Feuerwehr
Im Chemikalienlager wurde mit Chemikalienbinder die ausgelaufene Säure gebunden© Stadt Braunschweig, Fachbereich Feuerwehr
Die eingesetzten Trupps wurden im Anschluss an den Einsatz dekontaminiert© Stadt Braunschweig, Fachbereich Feuerwehr

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