Kultur.Raum.Zentrale

Träger: Kultur- und Wissenschaftsdezernat

© Braunschweig Stadtmarketing GmbH/Philipp Ziebart

Kurzbeschreibung

Die Kultur.Raum.Zentrale ist ein zentrales Instrument der kulturellen Stadtentwicklung. Erste konzeptionelle Überlegungen zu einer Kulturraumzentrale sind bereits im Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) festgehalten, das vom Rat der Stadt Braunschweig im Jahr 2018 beschlossen wurde. In diesem ist die Idee einer Kulturraumzentrale als „Herzstück der zukunftsorientierten Kulturförderung“ verankert, die umfassende 
Beratungsleistungen für Kulturschaffende und die Bestandsaufnahme von Potenzial- und Möglichkeitsräumen sowie die Vermittlung von Räumen und Orten an Kulturschaffende vorsieht. 

In einem ersten Schritt wurde nun unter Einbeziehung von Kulturschaffenden und Vertreterinnen und Vertretern der Immobilienbranche zur Umsetzung dieser Idee ein Konzept entwickelt, das zunächst einen besonderen Fokus auf die innerstädtischen Leerstände und den innerstädtischen Stadtraum legt, da die Bedarfe der Kulturschaffenden nach attraktiven Präsentationsorten durch den Strukturwandel der Innenstädte und die Folgen der Corona-Pandemie im Zentrum von Kommunen deutlich gestiegen sind. Die Konzeptentwicklung wird 
als Teil der Reaktion der Europäischen Union auf die COVID-19-Pandemie finanziert und erhält Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des Sofortprogramms „Perspektive Innenstadt!“. Mit der Konzeptentwicklung war Stadtart in Kooperation mit Urban Catalyst beauftragt worden. Das Konzept liegt nun in einem ersten Entwurf vor und wird derzeit von der Verwaltung geprüft.
 
Geplant ist eine Koordinierungsstelle, die (Zwischen-)Nutzungen und Projekte in Leerständen sowie Kunst im innerstädtischen öffentlichen Raum initiiert, vermittelt und ermöglicht und die Kulturschaffenden bei der Projekt-Durchführung ganzheitlich berät bzw. Beratungen vermittelt. Das Management des temporären Architekturpavillons, eine weitere Maßnahme, die der Innenstadtbelebung und der Stärkung der Sichtbarkeit von Kunst und 
Kultur dienen soll, soll ebenfalls über die Kultur.Raum.Zentrale 
Innenstadt erfolgen. Mit der kulturellen (Zwischen-)Nutzung von Leerständen und Kulturprojekten im öffentlichen Raum sollen neue Begegnungsorte für die Stadtgesellschaft geschaffen, Kunst und Kultur sichtbarer, Teilhabe ermöglicht und auf diese Weise die Attraktivität der Innenstadt gesteigert werden.

Perspektivisch soll der Aktionsradius der Kultur.Raum.Zentrale wie im ISEK vorgesehen auf die gesamte Stadt ausgeweitet werden. Zudem wird zu prüfen sein, ob und inwieweit stärkende Werbemaßnahmen für Kunst und 
Kultur über die Kultur.Raum.Zentrale gesteuert werden könnten, ergänzend zu den unterstützenden Maßnahmen im Bereich Veranstaltungskommunikation, die über die Braunschweig Stadtmarketing GmbH in Anspruch genommen werden können. Auf diese Weise soll die Sichtbarkeit von Kunst und Kultur befördert werden.
 
Zum Kerngeschäft der Kultur.Raum.Zentrale zählt die Beratung. In die Entwicklung des Beratungsportfolios sollen die Überlegungen einfließen, die im Rahmen des Kulturentwicklungsprozesses zur Umsetzung einer „Kulturkümmerei“ angestellt wurden. Über die Kultur.Raum.Zentrale sollen zudem auch Fortbildungen zu den im Kulturentwicklungsprozess entwickelten Handlungsfeldern Teilhabe, Nachhaltigkeit und Digitalisierung umgesetzt werden. 

Umsetzungsstruktur

Angesiedelt werden soll die Kultur.Raum.Zentrale in der Braunschweiger Innenstadt. Die Umsetzung und Inbetriebnahme, für die Mittel aus dem Förderprogramm „Resiliente Innenstädte“ beantragt werden sollen, wird schrittweise und in mehreren Phasen erfolgen. Auf Basis des endabgestimmten Konzeptes „Kultur.Raum.Zentrale Innenstadt“ werden im nächsten Schritt die entsprechenden Meilensteine geplant.

 
Die nächsten Schritte: 
> Präsentation des endabgestimmten Konzeptes Kultur.Raum.Zentrale Innenstadt im AfKW 
> Klärung der möglichen Fördergegenstände mit der NBank auf Basis des vorgelegten Konzepts bis August 2023 (bisher nur Vorab-Abklärungen möglich)
> Ausarbeitung des Steckbriefes für die Steuerungsgruppe „Resiliente Innenstädte“ mit verbindlicher Zuordnung des Fördergegenstandes
> Antragsentwicklung (hinterlegt mit realen Angeboten und einer verbindlichen Meilensteinplanung), Abgabe im Herbst 2023
> Herbeiführung eines Ratsbeschlusses zur Inbetriebnahme der Kultur.Raum.Zentrale

Finanzieller Rahmen

Im Kontext der Leitprojektentwicklung für die Innenstadtstrategie waren entsprechend der Förderperiode des Programmes für eine Laufzeit von fünf Jahren 2,5 Mio. Euro für die Inbetriebnahme der Kultur.Raum.Zenrale Innenstadt angesetzt worden (Personalkosten, Sachkosten, darunter auch Miete, investive Mittel). Dieser Betrag wurde 2023 um 500.000 Euro abgesenkt, da nach derzeitigem Planungsstand mit der Projektumsetzung 
voraussichtlich erst 2024 begonnen werden kann.

Belastbare Aussagen zum Projektvolumen können erst nach Auswertung des Konzeptes Kultur.Raum.Zentrale Innenstadt, der Standortwahl und – mit Blick auf die Möglichkeit, Personalkosten zu beantragen – der Endabklärung des Fördergegenstandes getroffen werden. Aktuell wird für den Zeitraum 2024 bis 2027 von einem Gesamtvolumen von 2 Mio. Euro ausgegangen. Daraus ergibt sich ein Fördervolumen von 800.000 Euro. Der Eigenanteil der Stadt Braunschweig beträgt 1,2 Mio. Euro (60 %).
 

Für das Projekt werden im Rahmen des Förderprogramms „Resiliente Innenstädte“ Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) beantragt. Mit dem Programm fördert das Niedersächsische Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung die Stärkung der Innenstädte. Für die EU-Förderperiode 2021-2027 stellt das Ministerium insgesamt 61,5 Millionen Euro zur Verfügung. Davon können bis zu 4,2 Millionen Euro zusätzlich zu den Mitteln aus dem Programm „Perspektive Innenstadt!“ in Maßnahmen zur Stärkung der Braunschweiger Innenstadt fließen. Braunschweig wird als eine von 15 Städten im Rahmen von „Resiliente Innenstädte“ gefördert.

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Braunschweig Stadtmarketing GmbH/Philipp Ziebart