nlass für die Internationalen Wochen gegen Rassismus ist der 21. März, den die Vereinten Nationen im Jahr 1966 zum alljährlichen Internationalen Tag zur Überwindung von Rassendiskriminierung ausriefen. Erinnert wird an diesem Tag an das blutige »Massaker von Sharpeville« in Südafrika. Am 21. März 1960 demonstrierten tausende Menschen gegen das Apartheidregime, die ungerechten Passgesetze und für gleiche Rechte. Die Polizei schoss in die wehrlose Menge und 69 Menschen, darunter acht Frauen und zehn Kinder, starben. Fast dreißig Jahre danach war der Kampf gegen das Apartheidregime in Südafrika gewonnen. Die einstigen Revolutionäre des African National Congress (ANC) lösten das Unrechtsregime ab und Nelson Mandela wurde Staatspräsident.
Die internationalen Wochen gegen Rassismus feiern in Deutschland in diesem Jahr ihr 25. Jubiläum. Seit 1995 wird auch in Deutschland zur Durchführung von Veranstaltungen zum Internationalen Tag gegen Rassismus aufgerufen. Auslöser waren u.a. die die gewaltsamen, völkisch-rassistisch motivierten Übergriffe im September 1991 in Hoyerswerda und später in Rostock-Lichtenhagen, Mölln und Solingen. Erinnerungen an die nationalsozialistische Zeit wurden ins Bewusstsein gerufen. Deutschland wurde als rassistisches Land bezeichnet. Der interkulturelle Rat machte deutlich, dass auch in Deutschland Beiträge zur Überwindung von Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus, Diskriminierung und Gewalt geleistet werden mussten. Aufgrund der ansteigenden Veranstaltungen am internationalen Tag gegen Rassismus wurde der Aktionszeitraum 2004 auf eine Woche und 2008 auf zwei Wochen erweitert.
Angesichts der jüngsten Ereignisse sind Rassismus, rassistische Gewalt und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Deutschland, Europa und in vielen Teilen der Welt weiterhin allgegenwärtig.
Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, heißt es für uns alle: Gesicht zeigen – Stimme erheben gegen Menschenfeindlichkeit und Rassismus.