Zwiebelturmerneuerungen 1899 - 1959

Kirche vor 1899© Archiv G. Sauer

„der alte Turmhelm 1899, genau 100 Jahre nach seiner Errichtung, in die Tiefe stürzte, zum Teil auch auf dem Kirchendache hängen blieb“ und zwar „unter der Mittagszeit, bei hellstem Sonnenschein" 1

Nach 100 Jahren war der Zwiebelturm als Wahrzeichen Timmerlahs nicht mehr weg zu denken. Für die Gemeinde war es selbstverständlich, dass der Zwiebelturm wieder aufgebaut werden sollte. Dafür war die Gemeinde auch gerne bereit, die höheren Kosten selbst zu tragen:Die zu höchstens 4000 Mark veranschlagten Kosten trägt die hiesige Kirchenkasse“2

Doch auch dieser Wiederaufbau wurde von einem Unglück begleitet, „als Zimmermann Berger aus Sonnenberg vom Turm zunächst auf das Kirchendach und dann von dort auf die Erde fiel“3

Durch einen Blitzschlag 1935 mußte die Schieferdeckung des Zwiebelurms wieder komplett erneuert werden, was allerdings aufgrund von finanziellen Problemen erst 1937 möglich wurde.4

Am 23.5.1944 erlitt die Kirche ihren schwersten Schlag durch eine Luftmine und mindestens eine Brandbombe.

„Die Brandbombe landete im Dachstuhl der Kirche, wo ein Balken verkohlte, bevor der Brandsatz aber von alleine ausging. Die Explosion der Mine dagegen richtete schwere Schäden an. Neben den Fenstern wurde auch die Orgel zerstört. Das Dach wurde schwer beschädigt, ebenso die ganze Inneneinrichtung. Nachdem der Kirchenraum unbenutzbar geworden war, fanden kirchliche Handlungen viele Jahre lang im Turm statt. Die Kirche wurde erst von 1948 bis 1959 in mehreren Bauabschnitten wieder hergerichtet.“5

1 Cramm, Timmerlah, Bd. 3 S. 28ff.

2 Dokument im Turmknauf vom 19. Oktober 1899.

3 K.Sauer nach Meldung der Braunschweigischen Landeszeitung, nach 100 Jahren wiedergegeben in der Braunschweiger Zeitung vom 21.10.1999 unter der Rubrik „Das Neueste von gestern“

4 Vgl. Dokument vom 19. Mai 1937, das Pastor Althaus im Turmknauf hinterlegte (Unterlagen von Herrn Aust, PA Timmerlah).

5 K.Sauer, BIGT 15 Kirche, S.24

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Archiv G. Sauer