Ass 24 Gehrmann

Ass.24 Gehrmann© Plan 1751 Wolfenbuetteler Staatsarchiv

1772 war hier ein Hans Heinrich Gehrmann Besitzer. Er hatte zwei Töchter, deren eine die Braut und spätere Frau eines Giesecke aus Hohenhameln wurde, der eigentlich von Beruf Zimmermann war, hier Landwirt wurde und die zum Hofe gehörige Kleinkothstelle No.35 bekam.
Während die älteste Johann Jakob Lampe aus Denstorf, geb.l769, heiratete von Napoleon Lampeshofe. Dieser bekam eine grosse Familie, 12 Kinder, bei denen die Zahl der Jungen überwog. Der älteste vergass in einer leichten Stunde das 7. Gebot und betrübte damit die Leute des Hofes 23 und seine Angehörigen. Fern der Heimat, in der Lessingstadt, ist er gestorben.

Probandt Hof© Quelle Heimatpfleger Bernd Aumann
Ass24 heiratet Ass 30© Quelle Heimatpfleger B.Aumann

Einer, Conrad geb. 1803, hatte keinen grossen Arbeitstrieb, war streitsüchtig und vergriff sich an seinem ältesten Bruder Ludwig. Aus
diesem Anlass klagte man ihn vom Hofe herunter. Er heiratete später ein älteres Mädchen, Schwerdfeger, das 2 Kinder hatte, aber fleissig und ordentlich war. Während den Faulen „die Aussicht, weiter auf der Bärenhaut liegen zu können, zur Ehe gereizt" hatte, waren es bei dem Mädchen die 24 Thl gewesen, die L. vom Hofe jährlich als Abfindung bekam. Beide betrogen sich, kamen darüber ins Zanken und Streiten und liefen später wieder auseinander. Eine Tochter wurde die Frau des Gastwirts Johann Christian Ebeling (30).

Ass.24 wohnt zur Miete bei Ass.20© Quelle Heimatpfleger B.Aumann

Christoffel (1828) heiratete ein Mädchen aus Vallstedt und wohnte bei Henning Behrens (20). A1s er starb, zog seine Witwe mit ihren 3 Kindern nach Braunschweig, wo sie am Neuenwege 2 Häuser gekauft hatte.

Ass24 Ludwig Gehrmann heiratet Anna Dorothea Voges Ass11© Quelle Heimatpfleger B.Aumann

Hoferbe auf No.24 wurde Ludwig, der lebhafter Natur war und sich mit einer Tochter von Hennig Voges (11) verheiratete, Anna Dorothea, die eine Tochter mit in die Ehe brachte, welche später die Frau des Schmiedes Kalberlah ín.Broitzem wurde.

Ausserdem wurden 3 Kinder geboren. 2 Töchter, später Frau Behrens in Liedingen und Frau Lipke in Rautheim und ein Sohn Heinrich, der die Art des Vaters hatte. Er war beweglich in der Arbeit, aber auch ein flotter Tänzer. Seine Frau holte er sich aus Lebenstedt, eíne geb. Eikmann, die Mutter von 4 Kindern wurde. Von denen nur der Sohn Heinrich am Leben b1ieb. Nach höherem Schulbesuch und einer Lehrzeit in der im Laufe der Zeit berühmt gewordenen Hartmannschen Gutswirtschaft zu Adolphshof bei Peine, diente er bei den Gardedragonern sein Jahr ab. Er verheiratete sich 1913 mit Anna Bötel aus Börsum, deren Vater zweiter Mann auf Ferdinand Quiddens Hofe war. Die junge Frau zog auf einen volkommen neubebauten Hof, wo allen die aus- und eingehen das Wort entgegen leuchtet „An Gottes Segen ist alles gelegen". Während des Krieges war H. Lampe erst im Felde und nach einer Erkrankung bei der Gendamerie in der Heimat tätig.
Ihnen sind 2 Mädchen geboren, Ilse und Anne-Marie. H. Lampe war einer der ersten Landwirte, die hier sich im Feldgemüsebau versucht haben. Was den Ertrag anbelangt mit allerlei Erfolg, was das finanzielle Ergebnis betrifft – so ist das, die einzelnen Jahre betrachtet, wenig erfreulich, denn während 1929 hohe Erträge und beste Preise erzielt waren, mussten in diesem Jahre die Anbauer die Früchte billig verkaufen, ja zum grossen Teil behalten. Anbau und Absatz ist ein noch zu lösendes Problem, welches in Rücksicht auf die scharfe Konkurenz des Auslandes (in diesen Artikeln grosse Eile hat. Dem alten Vater geht es gesundheitlich garnicht gut. Seine Hínfälligkeit ist gross - was auch mir deshalb leid tut, weil er mir bei diesen Aufzeichnungen hätte manches wertvolle Material zutragen können, denn für das Vergangene in seiner Heimat hat er alle Zeitverständnis und ein gutes Gedächtnis gehabt. In mancher Kirchenvorstandssitzung hat er es bewiesen – Kirchengemeinde und Gemeinderat haben ihn lange Jahre als interessierten Mitglied in ihrer Mitte gehabt. Er starb kurz vor Weihnachten 1930.

Dieser Hof No. 24 gehörte früher zu denen, auf die das Wort passt: Es musste viel von ihnen kommen.

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Bildnachweise

  • Plan 1751 Wolfenbuetteler Staatsarchiv
  • Quelle Heimatpfleger Bernd Aumann
  • Quelle Heimatpfleger B.Aumann