Ass 20 Ohlms

Ass.20 abgetrennt von Ass.28© Plan 1751 Wolfenbuetteler Staatsarchiv

Grosskothhof Nr. 20
Hans Heinrich Behrens war 1772 hier Besitzer. Abgetrennt wurde die Stelle mal vom Grosskothhof No. 28. Der letzte Behrens, welcher darauf wirtschaftete, Hennig, hatte bei seinem Antritt ein Vermögen von 5000 Thl. in Gold. Er war aber ein Liederjahn, vertat sein Vermögen, machte Schulden und kam unter Vormundschaft. Er musste in der Stadt Arbeit nehmen.
Die Frau Anna Dorothea, geb. Ebeling, schlug sich mit ihren 6 Kindern (4 Söhne und 2 Töchter) kümmerlich aber recht durch.

Jakob Behrens baut neu auf Ass.63© Plan 1918 Heimatpfleger Bernd Aumann

Von den Jungens blieben nur zwei in Timmerlah, Hennig, der lahm war und unverheiratet blieb und Jakob, der neu baute (No. 63).

Erbin wurde die Tochter Marie Dorothea, die den Landwirt Wilhelm Ohlms, geb. 1832 aus Vechelde heiratete (1869), der mit seinem Geld den Hof halten konnte. Wohl tat der Stelle aber auch, dass man in Gr. Gleidingen (vom heutigen Strubeschen Hofe - Himstedt - Ebeling, und aus Denstorf - Löhr - Frau Ohlms Schwester) Erbschaften machen durfte.
Ohlms hatte auch wieder Kinder, die der sparsame, energische Mann gut erzog und zur Arbeit anhielt. Von den Töchtern, die in Geitelde, Rautheim und Dahlum verheiratet waren, lebt nur noch die erstere. Die in Dahlum fand einen tragischen Tod, sie wurde vom Blitz ersch1agen.

Von den Söhnen ist Heinrich, der lange Jahre Knecht auf dem Hofe war, in Braunschweig verheiratet.

Wílhe1m, der als ältester den Hof bekam und ein Quäler war, heiratete eine geb. Bangemann aus Wenden, die eine kleine Tochter mit in die Ehe brachte, der, warum ist niemand gewahr geworden, das Erstgeburtsrecht, d.h. der Hof gesichert wurde. Der verschlossene Mann, oft rätselhaft in seinem Wesen und seinen Entschlüssen, wurde das grösste Rätsel im Tode, als man seine Leiche am Bahnkörper bei Broitzem fand - wo ein Zug ihn im August 1908 überfahren hatte.
Die Witwe wurde nach einiger Zeit die Frau des jüngsten Bruders, der immer auf dem Hofe gearbeitet hatte. Aus dieser Ehe sind zwei Kinder, Hermann und Edith.

Heute gehört der Hof den beiden Eheleuten, nachdem sie die eigentliche Erbin, Hilde, abgefunden haben. Diese ist die Frau von Adolf Meier aus Braunschweig geworden, der als Verwalter auf Gehrs Hof war und seit kurzem in Volkmarode einen Kohlenhandel betreibt.

Hermann Oh1ms sen. gehört zu den Landwirten, die mit offenen Augen durch die Welt gehen, hellhörig sind und einer gewissen Geschäftstüchtigkeit nicht entbehren. Interessiert an allen Dingen des öffentlichen und - politischen Lebens, sachlich in seiner Einstellung und konsiliant und entgegenkommend im persönlichen Verkehr, ist er in allen Kreisen wohlgelitten und schon oft ausersehen zu wichtigen Posten, die seitens der Gemeinde zu vergeben sind, doch hat er „was zu werden“ bislang immer abgelehnt, ausgenommen im Gemeinderat und Kirchengemeinderat.

Hermann, der Sohn hat die Landwirtschaftliche Winterschule in Wolfenbüttel zwei Semester besucht, war auch eine Zeit von Hause weg, kam aber bald wieder zurück, da der Vater ihn in der Wirtschaft benötigte, weil er sich auf den Feldgemüsebau gelegt hatte.

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Plan 1751 Wolfenbuetteler Staatsarchiv
  • Plan 1918 Heimatpfleger Bernd Aumann